Europa-Journal

Schwerpunkt: Griechenland - Schicksalswahlen für Hellas und für Europa


Wie radikal ist die radikale Linke?

Am kommenden Sonntag wird in Griechenland ein neues Parlament gewählt. Es ist eine schicksalsträchtige Entscheidung über die Zukunft eines Landes, das am Rande des Staatsbankrotts steht. 70 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben bei der vergangenen Wahl am 6. Mai für Parteien gestimmt, die das harte Sparprogramm ablehnen. Wird das linke Parteibündnis "Syriza" diesmal die meisten Stimmen bekommen? Was geschieht, wenn die neue Regierung das Sparprogramm annulliert? Muss Griechenland die Euro-Zone verlassen und welche Folgen hätte das für die gesamte EU?
Karin Fischer hat darüber mit dem Ökonomen Haris Golemis, einem Vordenker von "Syriza", gesprochen.


Die Wahl zwischen Sparen und Europa?

Die Griechen werden mit ihrem Votum am Sonntag auch entscheiden, ob der Sparkurs beibehalten wird oder ob Griechenland aus der Euro-Zone aussteigt. Bei einem Wahlsieg der "Syriza" wollen die internationalen Geldgeber ihre Hilfen stoppen. Griechenland stünde vor der Pleite. Über das griechische Paradoxon - die Menschen wollen nicht sparen, aber den Euro behalten - berichtet Reinhard Baumgarten.


Die Folgen für Europa

Es wird teuer und risikoreich und es ist völlig offen, was passiert, wenn Griechenland die Euro-Zone verlässt - so die Erkenntnisse bei der großen internationalen Schweizer Wirtschaftstagung "Suisse Economic Forum" in Interlaken. Experten wie der Chef der deutschen Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, der ehemalige Präsident der Schweizer Nationalbank, Philipp Hildebrand, Nigel Farage, Präsident der euroskeptischen englischen UKIP und der ehemalige deutsche Bundesminister Oskar Lafontaine, setzten sich damit auseinander. Tenor der Tagung: Länder, Wirtschaft, Bildung und Personalpolitik sollten sich mehr mit den eigenen Stärken befassen und diese stärken, um erfolgreich zu sein; eine Herausforderung der nächsten Jahre für die westliche Welt. - Ein Beitrag von Raphaela Stefandl


Erinnerungen an eine untergegangene Stadt

Kommenden Mittwoch - den 20. Juni - wird im Wiener Gartenbaukino ein Dokumentarfilm über die Stadt Smyrna gezeigt, die einst zu den bedeutendsten Handels- und Hafenstädten des Osmanischen Reiches zählte. Doch im Kampf zwischen Griechen und Türken um ihre neuen Nationalstaaten wurde Smyrna 1922 zerstört - und später als türkische Stadt Izmir wieder aufgebaut. Die Diaspora-Griechin Maria Iliou hat vielfältiges Archivmaterial für ihren Film zum 90. Jahrestag des Endes von Smyrna zusammengetragen. In Wien wird der Film im Rahmen einer Benefizveranstaltung für die griechische Organisation Desmos gezeigt, die - ähnlich der Wiener Tafel - Nahrungsmittel und andere Güter sammelt und an soziale Einrichtungen und Suppenküchen verteilt.
Brigitte Voykowitsch hat den Film "Smyrna" bereits im Rahmen einer Ausstellung über Smyrna in Athen gesehen und mit Experten gesprochen.

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