Gedanken für den Tag

12. Juli 2012, 06:56

Positiv bleiben in all dem Wirrwarr unserer schnellen Zeit. Das hat sich der Schauspieler, Regisseur und Autor Hakon Hirzenberger ganz persönlich zum Ziel gesetzt: Respekt anderen gegenüber als Lebensprinzip. Jeden Tag einen guten Gedanken und ein liebes Wort an die unmittelbaren Mitmenschen. Toleranz selbst der Dummheit gegenüber.

Aber er spricht auch davon, wie schwer das manchmal ist, im Alltag der Gewohnheit, der Ungeduld und des eigenen Unvermögens. Und woher die Ruhe nehmen, angesichts drohender Katastrophen, wie platzender Eurorettungsschirme, Terrorattacken oder drohender Umweltkatastrophen? - Eine Liste, die sich leider unendlich fortsetzen ließe.

Hirzenberger versucht, im Moment das Schöne zu finden - eine Blume, oder das Lachen eines Kindes - und positiv zu bleiben im Jetzt. Denn ein Tag ohne ein Lächeln und der Freude über einen geschenkten Augenblick ist in seinen Augen ein verlorener Tag, egal wie viel Geld man gerade hat.

Es hat keiner behauptet, dass es einfach ist, lese ich in einem Buch über afrikanische Religionen. Fantastisch. Ich klappe das Buch zu und freue mich über die gewonnene Erkenntnis. Das ist doch im Grunde die Urformel aller Religionen. Allen Lebens. Es ist nicht einfach. Es ist nicht einfach, jeden Tag von neuen Krisen zu lesen und informiert zu werden. Und dennoch: Krise entstammt von Krisis - meint Meinung, Beurteilung, Entscheidung. Krise beschreibt einen entscheidenden Wendepunkt, ob die Krise abgewendet werden kann, oder ob sie eben in der Katastrophe und im Niedergang mündet. In jedem Fall ist die Krise ein Durchgangsstadium, eine Reinigung. Eine Katharsis. Die Geschichte der Menschheit ist ja voll von Krisen, aus der die Menschen schlussendlich aufgeklärter herausgekommen sind. Die Tatsache, dass es viele einzelne Individuen gibt, die daran glauben, dass alles noch gut wird, die sich real für eine bessere Umwelt, für mehr Frieden auf Erden, für Menschenrechte, für soziale Gerechtigkeit existentiell einsetzen und verschiedenen Krisen trotzen, gibt mir Hoffnung. Island hat seine Krise nahezu überwunden. Die Partei der Besten - eine Ansammlung von Kabarettisten, Autoren und Schauspielern hat sich gedanklich ihrer persönlichen Krise angenommen, und siehe da, tatsächlich Lösungen gefunden. Hoffnungsvolle Neueinsteiger, die der Routine der Politik entgegentreten, sicher auch nicht einfach. Es ist nicht einfach, jeden Tag die lächelnden Gesichter vor einem Untersuchungsausschuss zu sehen, die alle ihre Unschuld beteuern, und von nichts gewusst haben wollen. Auf der anderen Seite, gibt es Menschen,  die an Aufdeckung interessiert sind und versuchen, einen Wendepunkt in ein in Verwirrung gebrachtes System zu bringen. Versuchen eine Entscheidung herbeizuführen, der Korruption und der Gier einen Riegel vorzuschieben, öffentlich zu machen, dass man sich nicht alles nehmen darf. Und der Mehrwert an Kapital macht statistisch gesehen nicht glücklicher. Aber das nur nebenbei. Vielleicht gibt es nach der Krise standhafte Politiker mit ehrlichem Engagement und Visionen. Ich glaube an das Wunder Mensch, der sich - so meine Hoffnung - positiv bemüht, Lösungen zu finden, die ökologisch, friedlich, menschenrechtlich, religiös das Gute wollen. Die Möglichkeit, miteinander gerecht in Frieden zu leben.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

• Gedanken für den Tag