Vom Leben der Natur
Von Quellschnecken und Posthornschnecken. Die Zoologin Anita Eschner über Süßwassermollusken in Österreich.
Teil 3: Der feine Unterschied.
Gestaltung: Nicole Dietrich
18. Juli 2012, 08:55
Weltweit sind beinahe 4000 Süßwasserschnecken beschrieben. Sie haben sich in einer winzigen Wasserhülle Lebensräume geschaffen, denn Süßwasser bestreitet nur drei Prozent des globalen Wasservorkommens. In Österreich sind 92 Arten heimisch. Durch Einflüsse des Menschen ist ein Großteil stark gefährdet.
Winzige Quellschnecken sind verlässliche Indikatoren für Trinkwasserqualität. Das schön gewundene Gehäuse der Spitzhornschnecke kann bis zu sieben Zentimeter wachsen und macht sie zur größten Wasserlungenschnecke. Sie lebt in ruhigeren Augewässern. Süßwassermollusken sind teils kiemen-, teils lungenatmende Weichtiere, deren Fortpflanzung sowohl durch Paarung von Männchen und Weibchen als auch durch Zwitter-Existenzen gewährleistet wird.
Im weltweit einzigen Schneckenschutzgebiet, am Hansybach in Bad Vöslau, ist man um den Erhalt eines fragilen Ökosystems bemüht, um einmalig vorkommende Quellen- und Thermalschwimmschnecken zu bewahren. Sie sind Millimeter kleine Relikte aus dem Tertiär.
Service
Interviewpartnerin
Mag.a Anita Eschner
Naturhistorisches Museum Wien
Leiterin Sammlung Mollusca, 3. Zoologische Abteilung
Burgring 7
A-1010 Wien
Naturhistorisches Museum
Schneckenreservat in Bad Vöslau
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