Betrifft: Geschichte

Viva Mexico. Anfang und Ende einer Revolution. Mit Christian Kloyber, Lateinamerikanist, Leiter des Geschäftsfeldes Bildungsentwicklung im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung. Gestaltung: Martin Adel

Man kann über dieses Land nicht sagen: "100 Jahre Einsamkeit". Mexiko ist nicht Kolumbien, obwohl es sich im frühen 19. Jahrhundert noch fast bis an dessen Grenze erstreckte (und im Norden über weite Teile des heutigen Südwestens der USA). Mexiko war nie "einsam", aber die 100 Jahre vom Abzug der Interventionsmächte (England, Spanien und schließlich wenige Jahre später auch Frankreich) und der Wahl von Benito Juarez zum Präsidenten bis etwa 1970, nahm Mexiko immer wieder eine "einsame" Sonderstellung ein.

Zum Teil Ähnliches sollte sich allerdings in anderen Staaten Lateinamerikas später wiederholen. Zunächst Reformen, dann die mehr als 30 Jahre der Diktatur von Porfirio Diaz, gefolgt von der zuerst gloriosen Revolution, und später (bis zum Ende des 20. Jahrhunderts!) regiert von der in der Revolution entstandenen und immer ominöseren "Partei der Institutionalisierten Revolution" (PRI). Insgesamt nicht untypisch für Südamerika; aber Mexiko gehört eben zu Nordamerika. Und auf Grund seiner Größe machte Mexiko nach überstandenen Wirren der Revolution auch Weltgeschichte: einerseits in den 1930er Jahren als Exilland und als einziger Staat, der gegen den "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland Protest beim Völkerbund einbrachte, andererseits als links-regierter Staat, der es erfolgreich durchsetzte, US-Ölkonzerne im Land zu verstaatlichen.
Von der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre sprach man - die Wirtschaft florierte - sogar vom Mexikanischen Wunder.

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