Salzburger Nachtstudio
Die Kraft der Wut. Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger
25. Juli 2012, 21:00
"Bist Du aber aggressiv!" ist alles andere als schmeichelhaft. Und doch bringt uns die Wut auch voran, säßen wir doch alle noch immer in den Büschen der Urwälder, hätten unsere Urahnen nicht aggressiv die Speere auf Mammuts gesetzt und ihre Widersacher erlegt. Lange Zeit waren Diskussionen über Wut und Zorn tabu. Nun ist die Auseinandersetzung mit dem archaischen Gefühl zurück. Sowohl auf philosophischer Ebene, als auch auf pädagogischer.
Das pädagogische Ziel sieht der Präsident des Kuratoriums der Internationalen Pädagogischen Werktagung Anton Bucher gar nicht darin, Aggression zu unterdrücken oder zu verdrängen, sitze sie doch im limbischen System viel zu tief. Viel mehr will er Aggression fördern, wenn sie einem guten Zwecke diene, aber sie auch bändigen, wenn sie uns zu sehr überwältige. Die Herausforderung für alle Beteiligten ist nun, eine Balance zu finden. Können wir hier Anleihen bei Märchen finden, die sowohl von Zerstörung erzählen als auch Trost spenden? Michael Köhlmeier ist einer der Gesprächspartner, die darüber reflektieren.
Service
Theodor Itten, Jähzorn, Verlag Springer Wien New York 2007
Peter Sloterdijk, Die Rache Gottes - Radikale Moslems, Christen und Juden, Band der Internationalen Pädagogischen Werktagung "Die Macht der Aggression" im Frühjahr 2013
