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"Der Mann mit dem Hut, das Dorf und die Erfindungen, die wir auch nicht brauchen". Der Weinhauer, Heurigenwirt, Museumsbegründer und Besitzer eines Kellerlabyrinths, Friedl Umschaid im Porträt. Annäherung an eine surreale Welt von Mahmoud Lamine

Ob alt oder jung, jeder im nördlichen Weinviertel kennt ihn, den Mann mit dem Hut. Und jeder kennt natürlich auch sein Foto "Hutlüfter", das ihn mit weißem Sakko, elegant schwarz-weißer Krawatte und dunkelblauem Hemd zeigt: "Ja, das ist der Umschaid Friedl. Ein Künstler, durch und durch! Er schaut sehr elegant aus, aber die Melone hat einen kleinen Fehler ... dem Friedl geht offensichtlich der Hut hoch, er zieht am Bandl und der Oberteil öffnet sich, der Hut zum Grüßen."

Mahmoud Lamine zeichnet das Porträt eines ungewöhnlichen Mannes. Friedl Umschaid erzählt von seiner Kindheit, von seinen Erfahrungen als Heurigenwirt, gibt Einblicke in sein Kunstverständnis - und erzählt vom eigenwilligen Dorf, in dem sich das von ihm mitbegründete "Nonseum", das Museum für Nonsens, befindet.

Ebenfalls zu Wort kommen der Dramatiker Peter Turrini ("... ich bin in der äußersten dörflichen Enge im Kärnten der 50er Jahre aufgewachsen, ich hadere ein Leben lang mit dörflicher Norm ... und dann fahre ich in ein Dorf, wo Ortstafeln auf chinesisch sind und Puppen auf dem Dach sitzen, ich habe gedacht, ich bin auf einem anderen Stern ..."), der Bildhauer und Kunsterzieher Fritz Gall, der Journalist David Staretz, der Schriftsteller Stefan Slupetzky sowie der Schriftsteller Alfred Komarek.

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