Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Sexualhormone beeinflussen das Gedächtnis
2. Astronomen sind auf der Suche nach exosolaren Ringsystemen
3. Fernsehen der Zukunft: Ultrahochaufgelöst und interaktiv
4. Deutsch in Österreich: der, die oder das Joghurt?
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl
10. August 2012, 19:05
1. Sexualhormone beeinflussen das Gedächtnis
Männer und Frauen sind nicht völlig gleich - was den Bau und die Funktion ihres Gehirns betrifft. Lange Zeit war es jedoch politisch unkorrekt, die Unterschiede zu beleuchten. Jetzt belegen immer mehr Forschungsergebnisse, dass sich die Unterschiede nicht nur auf das Fortpflanzungsverhalten beschränken, sondern auch auf andere Bereiche erstrecken. In der Medizin hat man schon vor längerer Zeit entdeckt, dass sich Erkrankungen des Gehirns bei Männern und Frauen anders äußern, zum Beispiel bei einer Depression. Nun gibt es Studien, die zeigen, dass sich auch das emotionale Gedächtnis von Männern und Frauen unterscheidet. Verantwortlich dafür sind die Sexualhormone. Mit Larry Cahill, Neurowissenschaftler, Universität von Kalifornien, Irvine, Abteilung für Neurobiologie und Verhalten. Autorin: Maria Mayer.
2. Mit dem Ballon zu entfernten Planeten: Astronomen sind auf der Suche nach exosolaren Ringsystemen
Wenn es etwas gibt, dass im Forschungszweig der Astronomie derzeit wirklich "in" ist, dann sind es Exoplaneten - Himmelskörper also, die andere Sonnen umkreisen als die unsere. Fast wöchentlich entdeckt irgendein Weltraumteleskop oder ein Fernrohr auf dem Boden neue exosolare Planeten. Ihre Zahl ist mittlerweile auf mehr als siebenhundert angestiegen. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat nun ihr neuestes Projekt vorgestellt, das die Lücke zwischen erdgebundenen und im Weltraum stationierten Teleskopen schließen soll. Guido Meyer berichtet über die Jagd nach exosolaren Welten - aus einem Ballon. Mit Wesley Traub, Physiker am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Raumfahrtbehörde NASA in Pasadena, Kalifornien, Carin Morel, Astronomin und Physikerin an der Université Paris Diderot. Autor: Guido Meyer
3. Fernsehen der Zukunft: Ultrahochaufgelöst und interaktiv
Krisseln war gestern - denn Fernsehbilder werden ständig schärfer: Die hochauflösenden Flachbildschirme in unseren Wohnzimmer zeugen bereits von diesem Trend. Und die Bildqualität wird sich weiter verbessern. Denn in den Laboren entwickeln Forscher bereits den nächsten Bildstandard: Live-TV in sechsfacher HD-Qualität - Fernsehen mit gestochen scharfen Bildern also. Und nicht nur das: Beim Fernsehen der Zukunft ist der Zuschauer auf dem heimischen Sofa sogar selbst Regisseur. Mit Oliver Schreer, Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Berlin; GeorgThallinger, Joanneum Research, Projektleiter. Autor: Thomas Gith.
4. Deutsch in Österreich: der, die oder das Joghurt?
Heißt es das, die oder der Joghurt? Die Stiegen hinauf gehen oder die Treppen hoch gehen? Bundesdeutsche Phrasen ersetzen immer mehr österreichische Ausdrücke, vor allem im Wortschatz von Mitte Zwanzigjährigen. Der Sprachwissenschaftler Peter Wiesinger hat den Sprachgebrauch von 200 Studentinnen und Studenten der Germanistik an der Universität Wien untersucht: bei welchen Präpositionen, welchen Wortbildungen und welchen Genera von Substantiven greifen die Studierenden noch auf spezifisch österreichischen Wortschatz zurück? Der Fragenbogen "Österreichisches Deutsch in der globalisierten Umwelt" wurde im Rahmen der Tagung "Deutsch in Österreich" im April 2012 vorgestellt. Die komplette Studie, für die insgesamt 450 Studierende aus ganz Österreich befragt wurden, soll 2013 veröffentlicht werden. Mit Peter Wiesinger, Institut für Germanistik der Universität Wien. Autorin: Julia Gindl.