Gedanken für den Tag

Von Rudolf Taschner. "Die Entdeckung der Genauigkeit" - Zum 350. Todestag von Blaise Pascal. Gestaltung: Alexandra Mantler-Felnhofer

Weil sich rational weder die Existenz Gottes beweisen noch widerlegen lässt, erfindet der französische Mathematiker, Physiker, Literat und christliche Philosoph Blaise Pascal den genialen Gedanken seiner "Wette": Es gilt, wie bei einer Wette entweder auf Gott zu setzen, oder gegen Gott zu setzen - und niemand kann sich vor dem Einsatz drücken.


Pascal - ein Leben more geometrico

Dieser Tage vor 350 Jahren starb Blaise Pascal, Frankreichs größtes Universalgenie.
Die Parallelen zwischen Blaise Pascal und Wolfgang Amadeus Mozart sind frappant: Beide waren sie Wunderkinder. Beiden starb die Mutter allzu früh. Beide hatten sie begabte Schwestern. Beide wurden in allen Fächern von ihren Vätern, die hervorragende Lehrer waren, unterrichtet, so dass beiden die Schule erspart blieb. Beide erlangten schon in frühen Jahren den Ruf eines Genies und einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, obwohl die Tiefe dessen, was sie der Nachwelt überließen, den meisten ihrer Zeitgenossen verborgen blieb. Beide starben als noch junge Männer, kaum 40 Jahre alt. Und so wie Mozarts Vater erkannte auch der Vater Pascals, dass seinem Sohn Talent und Gaben in die Wiege gelegt wurden, die sich nicht mit Genen und nicht mit der Umwelt erklären lassen, die ein einzigartiges Gottesgeschenk sein müssen.

Bei Blaise Pascal war der Vater über den mathematischen Einfallsreichtum seines Sohnes bass erstaunt. Dies umso mehr, als er den Buben zwar vielerlei Sprachen und die schönen Künste lehrte, ihn aber absichtlich vom Mathematikunterricht fern hielt, weil er dieses Studium für sein junges Kind als noch zu schwer erachtete. Aber ganz allein, so erzählt es uns Pascals Schwester, erarbeitet sich der Bub das ganze geometrische Wissen, das Euklid in seinem monumentalen Werk der "Elemente" zusammengefasst hatte, und er gewinnt überdies völlig neue und höchst beeindruckende geometrische Erkenntnisse, die weder Euklid noch all die mehr als ein Dutzend Jahrhunderte nach Euklid sich mit Geometrie beschäftigenden Mathematikern gegönnt waren.

Doch das ist erst der Anfang eines wundersamen Lebens, von dem Pascal inständig hoffte, es möge gottgefällig sein.

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Titel: GFT 120813 Gedanken für den Tag / Rudolf Taschner
Länge: 03:49 min

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