Wissen aktuell

1. Wissenschaftsrat und Forschungsrat plädieren für Studiengebühren
2. Sponsoren-Suche von Unis wird vom Bund belohnt
3. Bund fördert Forschungspraktika in Betrieben
4. Neuer Therapieansatz bei Gebärmutterhalskrebs

Redaktion: Barbara Daser

Eine Sendung direkt vom "Europäischen Forum Alpbach" - von den Technologiegesprächen, die von Ö1 mitveranstaltet werden.

1. Wissenschaftsrat und Forschungsrat plädieren für Studiengebühren

Zugangsbeschränkungen für die Universitäten und Studiengebühren - das empfehlen Wissenschaftsrat und Rat für Forschung und Technologieentwicklung in einer gemeinsamen Erklärung zur Zukunft des österreichischen Bildungs- und Wissenschaftssystems, veröffentlicht am Rande der Technologiegespräche. Studiengebühren "in vertretbarer Höhe an öffentlichen Universitäten" werden in dem sechsseitigen Papier empfohlen, gleichzeitig müsse das Stipendienwesen ausgebaut werden, fasst
Jürgen Mittelstraß, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, zusammen. Grundsätzlich bedauern Wissenschaftsrat und Forschungsrat, beide Gremien beraten ja die Bundesregierung, dass Hochschulen wie außeruniversitäre Forschung zu wenig Geld hätten - das bringt auf Ö1 auch
Peter Skalicky (ehemaliger Rektor der Technischen Uni Wien, nun Mitglied im Forschungsrat) zum Ausdruck: eine Gesellschaft verarme, wenn Wissenschaft und Forschung vernachlässigt werde.


2. Sponsoren-Suche von Unis wird vom Bund belohnt

Wenn Universitäten Sponsoren auftreiben, wird das künftig vom Wissenschaftsministerium belohnt, kündigt Minister Karl Heinz Töchterle am Vormittag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Technologiegespräche in Alpbach an. In Summe stehen 9 Millionen Euro zur Verfügung - sie werden abhängig von den Einreichungen an die Unis verteilt werden. Hintergrund der Initiative: in Österreich kommen derzeit nur 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für den Hochschul-Bereich aus der Privatwirtschaft; im internationalen Vergleich verschwindend wenig, so das Ministerium.


3. Bund fördert Forschungspraktika in Betrieben

"Talente" - also junge, an Forschung interessierte Menschen, holt beim Forum Alpbach das Verkehrs- und Technologieministerium vor den Vorhang: in den Sommermonaten machten heuer im Zuge eines Förderprogramms 1600 Jugendliche und Studierende ein Forschungspraktikum in einer Firma; das Programm läuft seit 5 Jahren. Auf ö1 kommen zwei junge Menschen zu Wort, die solche Praktika absolviert haben.


4. Neuer Therapieansatz bei Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Er wird durch chronische Infektionen ausgelöst, durch humane Papillomviren. Ein Impfstoff, der vor der Infektion mit diesen Tumorviren schützt, wurde bereits entwickelt. Die Molekularbiologin und Medizinerin Angelika Riemer arbeitet im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg an einem therapeutischen Impfstoff. Der soll das Immunsystem aktivieren. Die Tumorzellen sollen erkannt und abgetötet werden, schildert Riemer; Gast bei den Technologiegesprächen: "Um eine Therapie zu generieren braucht man die sogenannten Abwehrzellen. Das sind die sogenannten T-Zellen besonders wichtig, die Virusbefallene Zellen dann abtöten." Erkennungsmerkmal der Tumorzellen für die Immunabwehr sind die Marker an der Zelloberfläche: "Deswegen schauen wir jetzt genau nach, das ist eine spezielle Art der Massenspektrometrie, welche viralen Epitope tatsächlich auf den infizierten Zellen zu finden sind und wir dann nur gezielt gegen diese impfen." Erste Impfversuche werden derzeit an Mäusen durchgeführt. Inwiefern ein therapeutischer Impfstoff nicht nur betroffenen Frauen, sondern Männern helfen könnte - das berichten morgen die Ö1 Dimensionen, ab 19 Uhr 05.

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