matrix - computer & neue medien
1. ARCHIVIA - offene Archive für die Wissensgesellschaft
2. Open science - für einen offenen Forschungsprozess
9. September 2012, 22:30
1. Archive waren lange Zeit nur einer eingeschränkten Öffentlichkeit zugänglich. Das Internet bietet heute grundsätzlich die Möglichkeit, sie einem weltweiten Publikum zu öffnen, doch oft steht dabei das Urheberrecht im Wege. Vor allem im Bereich freier, nichtkommerzieller und öffentlich-rechtlicher Rundfunkstationen stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit urheberrechtlicher Zugangsbarrieren. Denn es werden für die Produktion von Sendungen öffentliche Mittel eingesetzt, die Sendungen können dann aber nicht unbegrenzt der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Konferenz ARCHIVIA, die Anfang September in Linz vom Verband freier Radios und Radio Fro veranstaltet wird, beleuchtet das Thema digitale Archive und diskutiert die Frage nach ihrer gesellschaftlichen Funktion. - Gestaltung: Anna Masoner
2. Wissenschaft allen zugänglich machen - das ist der Open-Science-Gedanke, der sich nicht nur auf konkrete Ergebnisse, sondern auf sämtliche Phasen des Forschungsprozesses bezieht: vom Projektentwurf über Laborprozesse bis hin zur fertigen Publikation. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen so aktuell und unentgeltlich wie möglich in offenen, wiederverwertbaren Datenformaten bereitgestellt werden, fordern die Vertreter der Open-Science-Bewegung und werfen damit auch viele Fragen auf: Wo bleibt der Nutzen für den Forscher, der seine in langwieriger Arbeit gewonnenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt? Wie steht es um die Gefahr des Ideendiebstahls und welche Grenzen setzt das Urheberrecht?
Mit ihrer Forderung, die Wissenschaft und deren Protagonisten aus der Abgeschiedenheit des akademischen Elfenbeinturms zu befreien, wollen die Open-Science-Aktivisten einen Prozess des Umdenkens in Bewegung setzen. Wissenschaftliche Transparenz und Kollaboration sollen zu größeren, weitreichenderen Ergebnissen führen - damit die Gesellschaft von den vielfach mit Steuergeldern finanzierten Forschungsaktivitäten den bestmöglichen Benefit hat. - Gestaltung: Sylvia Sammer
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Till Kreutzer