Salzburger Nachtstudio

Integration, Kultur und Gender - wem nützt das? Eine Kritik hegemonialen Denkens
Gestaltung: Ewald Hiebl und Ronald Schober

Integration, Kultur, Gender: das sind gängige Begriffe, die je nach ideologischer Überzeugung ausgelegt werden. In einer dreiteiligen Symposionsreihe mit dem Titel "Von der Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden", die in Linz stattfand, wurden kritische Blicke auf diese häufig verwendeten Begriffe gerichtet und die provokante Frage gestellt, wie diese Begriffe als Herrschaftsinstrumente eingesetzt werden.

Gängige Integrationsdiskurse, die nicht auf die Anerkennung der oder des Anderen abzielen, sondern in erster Linie gewissen Exklusions- oder wahlweise Assimilierungsbestrebungen Vorschub leisten, werden kritisiert. Als Gegenbeispiel wird das Paradigma der "weltoffenen Stadt" als Praxisbeispiel für gelebte urbane Vielfalt gesetzt. Es ist das Konzept der "Interkultur", das versucht, das gängige Modell der kulturellen Hierarchisierung zu überwinden, in der eine alteingesessene Gruppe, die so genannte "Mehrheitsgesellschaft", dominiert. Die gegenwärtige Situation zeigt heterogene kulturelle Gruppen, die gleichberechtigt aufeinandertreffen, und Migration stellt keine Störung der Harmonie dar.

Interviewpartner/innen:
Susanne Baumann, Psychologin und Politische Bildnerin, Linz
Daniela Schopf, Juristin, Sozialarbeiterin und Politische Bildnerin, Linz
Birge Krondorfer, Theologin, Philosophin und Politologin, Wien
Thomas Hellmuth, Historiker, Geschichtsdidaktiker und Politischer Bildner, Universität Salzburg
Erol Yildiz, Soziologe, Universität Klagenfurt
Mark Terkessidis, Psychologe und Migrationsforscher, Berlin
Ilona Horwath, Institut für Frauen und Geschlechterforschung, Universität Linz
Brigitte Rauschenbach, Philosophin, Politikwissenschafterin, Psychologin, Freie Universität Berlin

Service

Dirk Baecker (2000): Wozu Kultur? Berlin: Kadmos Kulturverlag
Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann, Thomas Lemke (Hg.) (2010): Governmentality. Current Issues and Future Challenges. (=Routledge Studies in Social and Political Thought Bd. 71). New York: New York: Routledge. Themen: Politische Philosophie, Politische Soziologie
Birge Krondorfer (Hg.) (2007) : Gender in Mainstream? Kritische Perspektiven. Ein Lesebuch. Wien: Edition Frauenhetz Themen: Gender, Neoliberalismuskritik
Stefan Neubert, Hans-Joachim Roth, Erol Yildiz (Hg.) (2008): Multikulturalität in der Diskussion: Neuere Beiträge zu einem umstrittenen Konzept (= Interkulturelle Studien Buch 12). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Franz Nuscheler (2004): Lern- und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik: Eine grundlegende Einführung in die zentralen entwicklungspolitischen Themenfelder Globalisierung, Staatsversagen, Hunger, Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt. Bonn: Dietz Verlag
Brigitte Rauschenbach (2005): Kulturelle Hegemonie und Geschlecht im europäischen Einigungsprozess.
Stephan Sting (2011): Bildung zwischen Standardisierung, Ausgrenzung und Anerkennung von Diversität (=Austria: Forscung und Wissenschaft - Erziehungswissenschaft Bd. 12). Wien: LIT Verlag.
Mark Terkessidis (2010): Interkultur. Berlin: Suhrkamp Verlag.
Erol Yildiz (2012): Die Weltoffene Stadt. Wie Migration Globalisierung zum urbanen Alltag macht. Bielefeld: Transcript Verlag



Judith Butler (2001): Was ist Kritik? Ein Essay über Foucaults Tugend
Hakan Gürses (2009): Die Größten Kritiker der Elche sind heute welche oder: Ist eine "atopische Kritik" möglich?
Brigitte Rauschenbach
Brigitte Rauschenbach (2008): Gleichheit, Differenz, Freiheit? Bewusstseinswerdung im Feminismus nach 1968
Birgit Rommelsbacher: Intersektionalität. Über die Wechselwirkung von Machtverhältnissen

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