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1. Name them and shame them. Big Brother Awards 2012
2. ELGA - mehr als eine Krankengeschichte
3. Betahaus Berlin - mehr als ein Gemeinschaftsbüro

1. Der Vorabend des Nationalfeiertags, also der 25. Oktober, ist für die einen ein zusätzlicher Samstag, heuer verbunden mit Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende. Andere bügeln die Fahnen oder bereiten sich auf Nationalfeiertagsfeierlichkeiten vor. Der 26. Oktober dient ja dem Feiern der Unabhängigkeit Österreichs seit 1955. Die Dritten jedoch nützen den Abend des 25. Oktobers, um alljährlich darauf zu verweisen, dass Personen, Institutionen und Firmen unablässig an der ganz persönlichen Unabhängigkeit der Bürger nagen, sprich: an ihrer Privatsphäre und ihren Daten. Wer sich dabei besonders hervortut, wird seit 1999 traditionell bei den Big Brother Awards vor den Vorhang geholt. - Gestaltung: Julia Gindl

2. Mit der Elektronischen Gesundheitsakte, kurz ELGA, scheint es nun ernst zu werden. SPÖ und ÖVP haben sich nach langem Tauziehen auf einen Gesetzesentwurf geeinigt. ELGA ist seit 2006 ein gemeinsames, nationales Projekt der "ELGA-Systempartner" (Bund, Ländern und Sozialversicherung) und im Regierungsprogramm sowie in der bestehenden "Gesundheits-15a-Vereinbarung" festgelegt. Doch die Euphorie hält sich bei Ärzten und Datenschützern, gelinde gesagt, in Grenzen. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer, hatte bereits im Jänner dieses Jahres ein Youtube-Video veröffentlicht, in welchem er in 5 Punkten erklärte, was ELGA für die Ärzte "in Wahrheit bringen wird". Nicht zuletzt das Vertrauenssystem zwischen Patient und Arzt würde durch ELGA gefährdet. Und auch Hans Zeger, Obmann der "Arge Daten", wandte sich letzte Woche in einem offenen Brief an die Abgeordneten, um unter anderem auf Datenschutz-Risiken aufmerksam zu machen. - Sarah Kriesche über ELGA und was sie uns letztendlich bringen soll und was sie uns kostet.

3. Alleine daheim vor dem Laptop zu sitzen oder in aller Öffentlichkeit in einem WLAN-Kaffeehaus ist nicht jedermanns Sache. Mit Gleichgesinnten arbeitet es sich als Einpersonenunternehmer einfacher - und so gibt es weltweit mittlerweile mehr als 1.800 sogenannte Coworking Spaces. Doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Dreißig davon findet man alleine in Berlin. Als Mutterschiff, aufgrund seiner Größe und seiner Ausstrahlung, kann man das Betahaus Berlin bezeichnen. Vor drei Jahren wurde es in Kreuzberg in einer ehemaligen Waschlappenfabrik eröffnet. Inzwischen gibt es Ableger in Köln, Hamburg, Sofia und Barcelona. - Anna Masoner hat sich im Betahaus Berlin umgesehen

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