Gedanken für den Tag
von Gustav Schörghofer. "Gedanken zu einer Kultur der Dankbarkeit". Gestaltung: Alexandra Mantler-Felnhofer
14. Jänner 2013, 06:56
"Die einzige Freude auf der Welt ist das Anfangen. Es ist schön zu leben, weil leben anfangen ist immer, in jedem Augenblick", hat der italienische Schriftsteller Cesare Pavese einmal geschrieben. Dieses Jahr steht an seinem Anfang und es gibt noch einiges zu entdecken.
Dem Kind ist die Welt nahe und vertraut. Sie zeigt sich ihm täglich neu, kommt ihm entgegen, immer wieder ein Geschenk. Dem Erwachsenen wird die Welt alt und verbraucht. Er verliert die Nähe. Das einst Vertraute wird ihm fremd.
Lässt sich das Reich der Kindheit wieder finden? Kann die Welt ihre alte Frische wieder bekommen, das Lichte und Überraschende eines immer neuen Geschenks?
Es gibt einen einfachen Schlüssel zum Reich der Kindheit. Den Kindern, die ihn noch nicht brauchen, wird sein Gebrauch immer wieder empfohlen. Die Erwachsenen bräuchten den Schlüssel. Doch nun ist er meist in Vergessenheit geraten. Er findet sich aber bei allen. Sie wissen bloß nicht mehr, was er zu bedeuten hat und wie mit ihm umzugehen ist. Der Schlüssel heißt: Dankbarkeit.
Der Dankbare lebt in keiner anderen, schöneren Welt. Er sieht aber das Gegebene unter einem anderen Gesichtspunkt, in einem anderen Horizont. Er erkennt, dass in allem ein Geschenk zu finden ist. Selbst dort, wo ich mich auf Verpflichtungen und Rechte berufen kann, wo ich mit Gewissheit das mir Zustehende einfordere, bin ich auf die Freiwilligkeit der anderen angewiesen. Dort, wo ausschließlich "Dienst nach Vorschrift" gemacht wird, bricht eine Gemeinschaft auseinander, sei es in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kultur, auch im Privaten.
Ich bin darauf angewiesen, dass mir mehr gegeben wird, als mir zusteht, dass ich mehr bekomme, als ich erwartet habe, dass die Dinge ganz anders kommen, als es geplant war. Mein Leben ist nicht einfach das, was ich aus ihm mache. Viele andere haben Anteil daran, Menschen, Tiere, Dinge, Ereignisse und Begegnungen, Erfolge und Katastrophen, Helles und Dunkles.
Service
Buch, Gustav Schörghofer, "danke tausendmal. Wie positives Denken und Dankbarkeit das Leben verändern", Verlag Styria
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Sendereihe
Playlist
Komponist/Komponistin: Georg Philipp Telemann/1681 - 1767
Titel: Trio für Blockflöte, Viola und Continuo in F-Dur
* Allegro - 3.Satz (00:02:20)
Solist/Solistin: Michala Petri /Blockflöte
Solist/Solistin: Pinchas Zukerman /Viola
Solist/Solistin: Charles Ullery /Fagott
Länge: 02:00 min
Label: Philips 4202432