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Die Ö1 Club-Sendung. Aktuelle Veranstaltungen und Angebote der Ö1 Kulturpartner. Gestaltung: Julia Reuter
24. Jänner 2013, 11:35
1. Im Mozarthaus Vienna ist ab sofort die neue Ausstellung "Im Labyrinth der Farben und Töne - Reflexionen zu Mozart und Goethe" zu sehen.
Johann Wolfgang von Goethe war einer der größten Verehrer Mozarts - er ließ über 280 Opern des Komponisten unter seiner Regie aufführen und entwickelte im Fragment seiner "Tonlehre" einen noch heute modernen Standpunkt zur Musik: Zuerst rein sinnlich genießen, dann aus geistiger, ästhetischer, sozialer und naturwissenschaftlicher Sicht beurteilen. Töne standen im Mittelpunkt von Goethes Denken, der Versuch einer "Tonlehre" ist parallel zu seiner Arbeit an der "Farbenlehre" entstanden.
Mozart und Goethe waren stets an den neuesten Ergebnissen naturwissenschaftlicher Entdeckungen interessiert und stellten erstaunlich parallel laufende Tier- und Naturbetrachtungen an.
Die Ausstellung im Mozarthaus belegt diese Verbindungen anhand zahlreicher Dokumente, Briefe, Naturdarstellungen und Bücher aus deren Nachlässen. Außerdem wird sie durch einen modernen Bilderzyklus von Bernd Fasching unterstützt, der einen neuen Zugang zum Mozart-Bild versucht. "Im Labyrinth der Farben und Töne - Reflexionen zu Mozart und Goethe" - zu sehen bis 12. Jänner 2014 im Mozarthaus Vienna, in der Domgasse 5.
2. Wie aus einer anderen Welt schien der Australier Leigh Bowery - Enfant terrible und Modepionier - auf diese Erde zu kommen. Schrill und in alle Konventionen sprengender Selbstdarstellung machte er sich selbst zum wandelnden Kunstwerk und mischte die Londoner Subkultur der 1980er-Jahre auf. Leigh Bowery ist die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Wien gewidmet. Die Schau zeigt Leben und Werk des Künstlers zwischen Mode, Performance, Musik, Tanz und Skulptur in selten ausgestellten Kostümen, zahlreichen Filmen, Fotografien, Musikvideos, Talkshows und Magazinen. Zu sehen sind neben vielem anderen auch die legendäre Fotoserie "Looks" von Fergus Greer und die Arbeiten des britischen Malerfürsten Lucian Freud, die Bowery, einem seiner wichtigsten Modelle, natürlich, intim und verletzlich zeigen. Bowery starb 33-jährig an den Folgen von AIDS. Die Kunst, die er uns hinterließ, ist noch bis 03. Februar in der Ausstellung "Extravaganza. Staging Leigh Bowery" in der Kunsthalle in Wien zu sehen.
3. Im Theater an der Wien wird derzeit "Radamisto" von Georg Friedrich Händel aufgeführt. Die Oper war Händels erstes Werk für die Royal Academy of Music. Bei der spektakulären Uraufführung im April 1720 waren König George der Erste und der Prinz von Wales anwesend, Damen kämpften um die besten Plätze und fielen wegen der Enge und der Hitze in Ohnmacht. Die Oper wurde zu einem großen Erfolg. Da Händel die Londoner mit der Virtuosität italienischer Oper verblüffen wollte und ein hervorragendes Ensemble zur Verfügung hatte, entstand mit "Radamisto" eine reich verzierte, üppig orchestrierte Komposition. Aber dieses Drama um ein treu liebendes Ehepaar enthält auch einige der berührendsten langsamen Arien Händels, vor allem das berühmte "Ombra cara" - "Geliebter Schatten", Radamistos sehnsüchtiger Trauergesang an die Seele seiner vermeintlich ertrunkenen Frau. Händel selbst hielt diese Arie für eine der schönsten, die er je geschrieben hat. Die nächsten Vorstellungen von "Radamisto" finden am 27., 29. und 31. Jänner im Theater an der Wien statt.
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