Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Robinsons Tiere oder Robinson und die Insel, die gar nicht so einsam war
Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Er ist der Prototyp des einsamen Helden und war doch nie allein: schon lange bevor der schiffbrüchige Robinson Crusoe auf den "Wilden" Freitag trifft, sind imaginierte und echte Tiere seine ständigen Begleiter auf der "unbewohnten Insel". Gleich nach der Strandung baut Robinson eine Befestigung gegen wilde Tiere. Später domestiziert er wilde Tiere und schließlich den Eingeborenen Freitag, es ist ein ständiger Kampf zwischen Natur und Kultur.

Seit dem 18. Jahrhundert ist das Gedankenexperiment vom Menschen, der aus der Gesellschaft fällt, eines der großen Phantasmen der Literatur. Die Gattung der "Robinsonaden" - die das Motiv der Isolation auf einer Insel aufgreifen - zieht sich durch die gesamte Weltliteratur. Der Roman von Daniel Defoe aus dem Jahr 1719 inspirierte Schriftsteller wie Jules Vernes, Hugo von Hofmannsthal, William Golding, J. M. Coetzee, aber auch Filmemacher wie Luis Bunuel. Die Wissenschaft kämpft heute gegen eine Trivialisierung des Romans als Kinderbuch und Abenteuergeschichte.

Ulrike Schmitzer berichtet darüber, was in dem Roman steckt, dessen Titel lautet: "Das Leben und die seltsamen überraschenden Abenteuer des Robinson Crusoe aus York, Seemann, der 28 Jahre allein auf einer unbewohnten Insel an der Küste von Amerika lebte, in der Nähe der Mündung des großen Flusses Oroonoque; durch einen Schiffbruch an Land gespült, bei dem alle außer ihm ums Leben kamen. Mit einer Aufzeichnung, wie er endlich seltsam durch Piraten befreit wurde. Geschrieben von ihm selbst."

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