Radiogeschichten

"Zum Zeitvertreib". Von Anton Tschechow. Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg. Es liest Peter Simonischek. Gestaltung: Stefanie Zussner

"Eine erstaunliche Angelegenheit!" - so kommentiert Notarius Kapitonow den Kuss zwischen seiner Frau und seinem Repetitor Wanja, den er durch Zufall sieht. Der Ehemann hat Verständnis für den bartlosen Jungen, er glaubt an die Schuld seiner Frau, eine von den Balzac'schen Damen, denen man alles durchgehen lässt. Und erteilt Wanja schließlich eine Lektion über die Liebe und die Frauen.

Auch in dieser Erzählung aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als der junge Tschechow verschiedene Zeitschriften mit Geschichten, Satiren und Minidramen belieferte und die literarischen Kreise von Moskau und St. Petersburg auf sich aufmerksam machte, zeigt sich schon Anton Tschechows unbestechlicher Blick auf die Selbsttäuschungen und kleinen Lebenslügen seiner Protagonisten.

Service

Aus: Anton P. Tschechow, "Eine Bagatelle. Erzählungen von Liebe, Glück und Geld" , aus dem Russischen von Alexander Eliasberg und Dorothea Trottenberg, Hoffmann und Campe Verlag 2010

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