Leporello

1. Ein "Sommerfest für das Binnen I"
2. Ausstellung über japanische Popkultur

1. Ein "Sommerfest für das Binnen I"

Ein "Sommerfest für das Binnen I" gibt der Schriftsteller, Übersetzer und Sprachwissenschafter Herbert Maurer heute Abend im Café Katscheli in der Karmelitergasse. Gefeiert wird damit das 25-jährige Bestehen eines Schriftzeichens, das die gleichberechtigte Rolle der Frau in der Gesellschaft klarmachen soll, indem die weibliche Endung "-innen" mit großgeschriebenem "I" an so manche Begriffe angehängt wird, die vormals in ihrer männlichen Form (dem "generischen Maskulinum") benützt worden waren, wenn es darum ging, Vertreter beider Geschlechter im Plural anzusprechen. Die gesellschaftspolitische Intervention in die Grammatik stieß anfangs - auch seitens der Frauen - durchaus auf Widerstände, erinnert sich Herbert Maurer. Viele meinten damals, das "Binnen I" werde als Feigenblatt eingeführt, um von gröberen Problemen im Geschlechterverhältnis abzulenken - wie etwa dem der Alleinerzieherinnen oder der Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Dass es heute vielen als "zu phallisch" erscheint, um der feministischen Sache dienen zu können, sei nur am Rande erwähnt. Wesentlich sei, so Maurer, dass das große "I" in der Wortmitte zu einer Sensibilisierung im Sprachgebrauch geführt habe - die für sein Empfinden gar einer Poetisierung gleichkomme.- Gestaltung: Franziska Dorau


2. Ausstellung über japanische Popkultur

Sepp Linhart, emeritierter Universitätsprofessor für Japanologie, hat im japanischen Kulturzentrum am Wiener Schottenring eine besondere Ausstellung gestaltet. Das Thema: Popmusik aus Japan, in Heftchen gesammelt seit 1850.- Gestaltung: Irene Suchy

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