Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Adipositas, Sport und Ernährung
2. Leben am Rande Europas: oder Die Arbeitslosen von Lampedusa
3. Sprache unterm Hakenkreuz
4. Studie über Sexuelle Belästigung an den Musik-Universitäten

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Adipositas, Sport und Ernährung

Die Fähigkeit, Nahrung in Fettdepots umzuwandeln, ist eigentlich etwas sehr Positives: nur so war es uns in kargen Urzeiten möglich, als menschliche Spezies zu überleben. Heute wird uns aber genau diese Fähigkeit mehr und mehr zum Verhängnis. In unserer Wohlstandsgesellschaft stehen Nahrungsmittel rund um die Uhr zur Verfügung, und immer mehr Menschen verlieren die Kontrolle über ihre Gewichtszunahme. Adipositas - Fettleibigkeit - ist die Folge, die oft schon im Kindesalter beginnt und für die Betroffenen mit seelischen Qualen ebenso verbunden ist, wie mit großen Gesundheitsrisiken. Dass Sport ein wichtiger Faktor für eine Gewichtsabnahme ist, ist allseits bekannt. Dass Adipositas-Patienten allerdings sehr genau darauf achten müssen, was sie im Zusammenhang mit sportlicher Betätigung zu sich nehmen, das haben Wissenschaftler der Medizinischen Universität Graz herausgefunden. Antioxidantien - das sind verschiedene Zusatzstoffe in Lebensmitteln - können nämlich die positive Wirkung von Bewegung sozusagen aushebeln. Mit Harald Mangge, Leiter der Grazer Adipositas-Forschung. Autorin: Sylvia Sammer.

2. Leben am Rande Europas: oder Die Arbeitslosen von Lampedusa

120 km vor der Küste Nordafrikas, aber mehr als 200km entfernt von Sizilien, liegt die südlichste Insel Italiens: Lampedusa. 5.700 Menschen leben auf dem kargen Eiland. Auf den meisten Landkarten ist Lampedusa nicht einmal eingezeichnet. Im Mittelpunkt des medialen Interesses steht die Mittelmeerinsel dennoch in regelmäßigen Abständen. Immer dann, wenn dort überfüllte Schiffe mit afrikanischen Flüchtlingen stranden. Der Luxemburger Kulturanthropologe Gilles Reckinger hat in einer Studie die Lebensumstände der Lampedusani untersucht. In seinem Buch "Lampedusa. Leben am Rande Europas" hat er die täglichen Widrigkeiten, die Arbeitslosigkeit, die Versorgungslücken und die Langeweile, die den Alltag der Bevölkerung prägen, dokumentiert. Mit Gilles Reckinger, Kulturanthropologe. Autorin: Marlene Nowotny.

Buchtipp: Gilles Reckinger:"Lampedusa. Leben am Rande Europas", Peter Hammer Verlag

3. Sprache unterm Hakenkreuz - Eine andere Geschichte des Nationalsozialismus

Horst Dieter Schlosser ist Sprachwissenschaftler, hat sich in den vergangenen Jahren immer um das Unwort des Jahres gekümmert. In seinem neuen Buch widmet er sich der Sprache unterm Hakenkreuz, die Hand in Hand mit physischer Vernichtung ging. Schlosser untersucht die Sprache im Nationalsozialismus, nicht die Sprache des Nationalsozialismus. Mit Horst Dieter Schlosser, Linguist. Autorin: Irene Suchy.

Buchtipp: Hans Dieter Schlosser: Sprache unterm Hakenkreuz, Böhlau Verlag

4. Studie über sexuelle Belästigung an den Universitäten für Musik und Darstellende Kunst

Sexuelle Belästigung ist in unserer Gesellschaft ein weit verbreitetes Problem. Verschiedene
Studien gehen davon aus, dass 60 bis 80 Prozent aller Frauen im Lauf ihres Lebens davon betroffen sind. Sexuell belästigt wird vor allem dort, wo es direkte Abhängigkeitsverhältnisse gibt. Insofern ist es kein Wunder, dass es auch an Musik- und Kunsthochschulen vorkommt. Im Vergleich zu anderen Universitäten kommen dort aber beim Lehrer-Studenten-Verhältnis noch einige Besonderheiten hinzu. Mit Ulrike Sych, Sängerin und Vizerektorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Edda Breit, Cellistin und Absolventin der Musikuniversität Wien. Autor: Lukas Wieselberg.

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