Nachtquartier

3. August 2013, 00:08

Im Gedicht "Aufgeschnappt (1)" schreibt Christian Futscher: "Literatur ist / Zack". 1960 wurde der Autor und Heurigenpächter in Feldkirch, im "sauberen Ländchen" wie er es selbst nennt, geboren.

Die Reinlichkeit, Sauberkeit und Gründlichkeit seiner Mitmenschen brachten ihn schließlich zum Schmutz in der Sprache. Tippfehler lässt er gerne unkorrigiert in seinen Texten und logische Fehler sind ihm willkommen. Futscher wollte eigentlich Priester werden - laut Eigendefinition war er ein frommer, braver und gottesfürchtiger Junge. Doch das Problem mit der Keuschheit verhinderte diesen ehrfürchtigen Plan.

Im Deutschunterricht erzählte man ihm, dass nur Dichter so schreiben dürften, wie sie wollten und das motivierte den jungen Christian zu einem Studium der Germanistik und Romanistik. Fehler und das Unfertige stehen im Mittelpunkt seiner Prosatexte, Lyrik und Hörspiele.

Bezugspunkte für seine satirischen, mit schwarzem Humor gespickten Mehrzeiler, sind bei Karl Valentin, Dieter Roth und Daniil Charms zu finden. Friederike Mayröcker ist unter dem Motto "nur keine Zurechtbäckerei" relevant für den Fehler-Dichter und Ernst Jandl schätzt er wegen seiner "heruntergekommenen Sprache".

Seiner Biografie hängt Christian Futscher die eigene Kontonummer an und der Alltag ist dem Hausmann und Vater eine wichtige Inspirationsquelle. Fünf Monate im Jahr schwingt er im Stadtheurigen im 8. Wiener Gemeindebezirk das Kellnerbein.

Mit Hans Groiss spricht er über das Leben mit Worten.

Rufen Sie an, reden Sie mit unter 0800 22 69 79, schreiben Sie uns per Mail an nachtquartier@orf.at oder hinterlassen Sie uns ein Posting im Nachtquartier-Forum am Fuß dieser Seite.

Sendereihe

• Nachtquartier