Contra - Kabarett und Kleinkunst

"Schön ist so ein Ringelspiel" - der Klavierhumorist Hermann Leopoldi
Zum 125. Geburtstag (WH vom 16.9.2012)
Gestaltung: Ursula Burkert

Hermann Leopoldi hieß eigentlich Hersch Kohn und wurde am 15. August 1888 in Wien-Meidling geboren. Er war einer der meist gefeierten Pianisten, Komponisten und Sänger des Wiener Liedes. Seine Lebensgeschichte war geprägt von der Euphorie über den Erfolg als Klavierhumorist und von tiefster Verzweiflung während seines Aufenthalts in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald 1938/1939. Hermann Leopoldi schuf Lieder, die leicht und fröhlich voll Witz und Ironie waren wie "Schön ist so ein Ringelspiel", gleichzeitig auch zart und berührend, aber auch höchst politisch sein konnten. Den "Buchenwälder Marsch" schrieb er im Konzentrationslager, das Lied "Die Novaks aus Prag" erzählt das Schicksal von Exilantinnen und Exilanten und "An der schönen roten Donau" mokiert er sich über die sowjetische Besatzung und den Opportunismus der Österreicher und Österreicherinnen. Hermann Leopoldi kehrte aus dem amerikanischen Exil wieder zurück nach Wien, in die Stadt, in der sein Bruder Ferdinand, dem die Flucht nicht gelungen war, im Gestapo-Gefängnis am Morzinplatz, zu Tode gefoltert worden war.

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