Betrifft: Geschichte

Sklavenhandel - Menschenhandel - Und kein Ende in Sicht. Mit Christian Cwik, Historiker, Universität Köln. Gestaltung: Martin Adel

Die Abolitions-Bewegung, die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei, entstand in den USA und in England etwa gleichzeitig zu Ende des 18. Jahrhunderts und mündete 1815 auf dem Wiener Kongress im Verbot des Sklavenhandels. Aber eben nur auf dem Papier. Denn Sklaverei (an sich) wurde erst deutlich später und, nach Staaten, zeitlich wiederum sehr verschieden abgeschafft.

Die formalen Beschlüsse räumten aber keineswegs mit der Praxis sklaven-artiger Arbeitsverhältnisse auf. Beinahe könnte man sagen: im Gegenteil! Dem sukzessiven Verbot v.a. afrikanischer Sklaven zunächst im britischen Kolonialreich (1848) und schließlich auch in Brasilien (1888) folgten die sogenannten "Kontraktarbeiter" insbesondere aus China und Indien, die de facto noch unter schlimmeren Bedingungen ihre Tätigkeiten verrichten mussten als zuvor die offiziellen Sklaven.

Menschenhandel, Kinderarbeit, Arbeitssklaven: Auch heute noch sind wir weit davon entfernt, diese unwürdigen Zustände als historisch betrachten zu können. Wie noch im 19. Jahrhundert müssen moderne Sklaven für ihre Passage, ihre Unterkunft und Kleidung selbst aufkommen. Sie waren und sie blieben rechtlos, Muster ohne Wert, die jederzeit ohne "unternehmerische Investition" ausgetauscht werden konnten.

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