Europa-Journal

1. Wie geht's weiter mit Griechenland?
2. Prag - auf Besuchstour bei den "diebischen Elstern"
3. Serbien - Durchgangsstation für Flüchtlinge
4. Balkan - Zukunft in Europa?
Moderation: Brigitte Fuchs


Wie geht's weiter mit Griechenland?

Vor den deutschen Bundestagswahlen war die Frage, wie umfangreich das künftige Hilfspaket für Griechenland sein muss, in der gesamten Europäischen Union ein Tabu-Thema. Doch auch wenn es Prognosen des Internationalen Währungsfonds gibt, denen zu Folge die griechische Wirtschaft nach sechs Jahren Rezession im kommenden Jahr wieder wachsen könnte, wird es weitere Hilfspakete brauchen. Ernst Kernmayer hat darüber mit dem früheren griechischen Außenminister und jetzigem Europa-Abgeordneten Dimitris Droutsas gesprochen.


Prag - auf Besuchstour bei den "diebischen Elstern"

Seit das Thema Korruption im Mittelpunkt des Wahlkampfs für die vorgezogenen Parlamentswahlen Ende Oktober steht, erfreut sich eine Sightseeing-Tour in der tschechischen Hauptstadt besonderer Beliebtheit: die Korrupt-Tour. Sie besucht jene Stätten, an denen Politiker und Geschäftsleute sich ihre Taschen gesetzeswidrig füllten. Sie führt aber auch die Reichtümer vor, die sich so mancher damit geschaffen hat. Kilian Kirchgeßner hat eine solche Rundfahrt mitgemacht.


Serbien - Durchgangsstation für Flüchtlinge

Subotica im Norden Serbiens war einst eine Stadt an den Ausläufern der österreichisch-ungarischen Monarchie. Heute liegt sie knapp hinter der EU-Außengrenze. Bis zum 1. Weltkrieg prägten auch österreichische Architekten das Stadtbild, heute sind die Österreicher wieder hier bzw. in der unmittelbaren Nähe. Die österreichische Polizei will gemeinsam mit den ungarischen Behörden eine "Antwort auf den signifikanten Anstieg der illegalen Immigration" finden. In dem vor wenigen Wochen veröffentlichten Bericht über "Organisierte Schlepperkriminalität" des Bundeskriminalamts heißt es, dass Subotica eine Schlüsselstellung auf der so genannten Western Balkan Route einnimmt. Auf dieser Route werden im Vergleich zu den Vorjahren zusehends mehr Flüchtlinge, die ohne gültige Papiere in die EU gelangen wollen, aufgegriffen. Die serbischen Behörden kümmern die teils elenden Lebensbedingungen der Flüchtlinge kaum. Tanja Malle hat sich in und um Subotica umgehört.


Balkan - Zukunft in Europa?

Anders als andere europäische Staaten haben die Balkanländer die Wirtschaftskrise halbwegs unbeschadet überstanden. Das liegt aber weniger an ihren Exportleistungen - die faktisch nicht vorhanden sind -, sondern ist eher dem Umstand geschuldet, dass sie nicht Teil der Europäischen Union sind. Nach dem Motto je mehr EU, desto mehr Krise, ist die Sehnsucht der Serben, Albaner und anderer Bewohner des Balkans nach einer europäischen Integration mittlerweile enden wollend. Trotzdem sind sich Experten darüber einig, dass nur ein Beitritt zur Union diesen Ländern langfristig wirtschaftliche Stabilität bringen kann - und auch für Sicherheit sorgt. Auch wenn der Krieg der 1990er Jahre längst überwunden ist, gibt es immer noch Spannungen zwischen den verschiedenen Ethnien. Hohe Arbeitslosenzahlen und die fehlende Möglichkeit, in anderen EU-Ländern auf Arbeitssuche zu gehen, tragen dazu bei. - Ein Bericht von Cornelia Krebs

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