Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Rohstoffboom und lokale Ökonomien:
Chancen und Risiken für Länder des Südens
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Seit 2002 steigen die Preise von Rohstoffen aller Art - von Agrarprodukten ebenso wie von Energie und Metallen. Das rasante Wachstum von China und anderen Schwellenländern hat zu einem Anstieg ihrer Nachfrage nach Rohstoffen geführt - für Investitionen in die Infrastruktur und Industrieproduktion, für veränderte Ernährungsgewohnheiten (vor allem die Zunahme von Fleischkonsum), und für den wachsenden Verbrauch von Energie. Zugleich fördern Regierungen, darunter die USA, die EU und Brasilien, die Entwicklung von Agrartreibstoffen, was zu einer Verschiebung der Anbauflächen und Verwendung von landwirtschaftlicher Produktion führte. Für sogenannte Entwicklungsländer bedeuten diese Trends neue Chancen, aber auch neue Risiken, denn viele Entwicklungsländer sind sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten von Rohstoffen abhängig. Länder, die über große Metall- und Energieressourcen verfügen, können hohe Exportgewinne lukrieren. Dagegen sehen sich Länder mit geringeren Eigenressourcen und einem hohen Bedarf an Nahrungsmittelimporten vor neuen Herausforderungen. Selbst bei den Gewinnern aber stellt sich die Frage, wem die neuen Einnahmen zu Gute kommen: Bleiben sie in Händen kleiner Eliten oder werden sie für eine nachhaltige Entwicklung des Landes genutzt?

Sendereihe