Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Für andere putzen, kochen, Kinder hüten
Geschichte und Geschichten des "Dienens" in privaten Haushalten aus globaler Perspektive
Gestaltung: Sabrina Adlbrecht

Weltweit arbeiten geschätzte fünfzig bis hundert Millionen Menschen - vor allem Frauen - in fremden Haushalten, Zehntausende auch in Österreich. Diese Arbeitskräfte werden dringend gebraucht, erhalten aber oft keine legale Aufenthaltsberechtigung und sind meist schlecht bezahlt. Das, was Hausangestellte seit Jahrhunderten leisten - Putzen, Kochen, Kinder- und Altenbetreuung - ist nicht nur eine physisch, sondern auch emotional anspruchsvolle Arbeit. Ihre - je nach Gesellschaft - unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen, waren und sind jedoch meist hinter den Wänden der "Privatsphäre" verborgen geblieben. In der Geschichte der Arbeiterbewegung haben diese Hausangestellten lange gar keinen Niederschlag gefunden. Zu Unrecht, wie Expert/innen meinen, denn die Geschichte von Arbeit in den Haushalten anderer und die Zuwanderung dorthin ist weit älter als die organisierte Bewegung von Industriearbeitern. Die diesjährige International Conference of Labour and Social History in Linz war deshalb ganz dieser Thematik gewidmet: Diskutiert wurden dabei Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Weltregionen ebenso wie zwischen Früher Neuzeit, Industriezeitalter und postindustriellen Dienstleistungsgesellschaften.

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