Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Boulad: Sturz Mursis war "Aktion des Volkes"
2. Jordanien: Caritas kritisiert Europas Flüchtlingspolitik
3. Deutschland: Bischof wegen Finanzskandal unter Druck
4. Theologe Hans Küng und das Tabuthema "Sterbehilfe"
5. Serie: Freikirchen in Österreich

1. Boulad: Sturz Mursis war "Aktion des Volkes"

In Ägypten hat sich erst am vergangenen Wochenende die Gewaltspirale weitergedreht. Rund um den 40. Jahrestag des Krieges gegen Israel am 6. Oktober sind bei Auseinandersetzungen mehr als 50 Menschen gestorben. Wohin steuert das Land am Nil? Antworten darauf von Henri Boulad, er ist Jesuit, Philosoph und durchaus politisch denkender christlicher Mystiker. Der Sohn einer syrisch-italienischen Familie wurde in Ägypten geboren und war unter anderem Regionaloberer seines Ordens im Land am Nil sowie Professor der Theologie in Kairo und Vizepräsident der Caritas International für den Nahen Osten und Nordafrika. - Gestaltung: Maria Harmer


2. Jordanien: Caritas kritisiert Europas Flüchtlingspolitik

Millionen Menschen aus Syrien sind auf der Flucht, im eigenen Land oder in die Nachbarländer Türkei, in den Libanon oder nach Jordanien. Im Königreich Jordanien leben rund 90 Prozent der Flüchtlinge in der Stadt Amman und in den Dörfern. Die jordanische Caritas hilft mit Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und psychologischer Unterstützung. Europa sei gefordert, sich für eine politische Lösung des Syrienkonfliktes stark zu machen, sagt der jordanische Caritaspräsident Wael Suleiman, der Europas "Quotenpolitik" kritisiert. Seine Meinung bringt er auf diesen Punkt: Wenn Österreich bevorzugt Frauen, Kinder und Christen aufnehmen will, werde sich Jordanien "bedanken", dass gerade Männer, darunter möglicherweise gewaltbereite Islamisten, im Land bleiben sollen. - Gestaltung: Sandra Szabo


3. Deutschland: Bischof wegen Finanzskandal unter Druck

In Deutschland gehen im Bistum Limburg die Wogen hoch. Der katholische Bischof Franz Peter Tebartz-van Elst steht im Zentrum der Kritik, es geht um Renovierungs- und Umbaukosten für den Bischofssitz in Millionenhöhe. Mitten in der Altstadt von Limburg steht jetzt zum Beispiel eine nach außen hin ganz in schwarz gehaltene Kapelle. Der Papst-Gesandte Kardinal Giovanni Lajolo war im September ins deutsche Limburg gereist, um sich ein Bild zu machen, danach bestand für viele die Hoffnung auf einen Neuanfang. Mittlerweile ist allerdings von Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro die Rede. Bischof Tebartz-van Elst bekommt die Rechnung präsentiert und wird mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. - Gestaltung: Sarah-Lisa Angress


4. Theologe Hans Küng und das Tabuthema "Sterbehilfe"

Er gilt als streitbarer Theologe und ist bekannt als unbeugsamer Rebell. Jetzt schreibt und spricht der katholische Priester und Theologe über den "Abend des Lebens" und sorgt damit erneut für Diskussionen. Zwar kommt das Wort "Sterbehilfe" in seiner autobiographischen Schrift nicht vor - aber Küng bekräftigt seine Ansicht, dass "die Frage des Wann und Wie" seines Sterbens in seine Verantwortung gestellt sei. - Gestaltung: Markus Veinfurter


5. Serie: Freikirchen in Österreich

Sie gelten als besonders überzeugte Christinnen und Christen, sehr wichtig ist ihnen die Bibel und die Weitergabe des Glaubens: Die Rede ist von Mitgliedern von sogenannten Freikirchen. Ende August wurde in Österreich ein Zusammenschluss von fünf christlichen Freikirchen als 16. Religionsgemeinschaft staatlich anerkannt: Dabei sind die Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde, der Bund evangelikaler Gemeinden, der Bund der Baptistengemeinden, die Elaia Christengemeinden und die Mennonitische Freikirche. Im Ö1 Religionsmagazin Praxis stellen wir Ihnen ab heute diese Freikirchen vor, beginnend mit dem "Bund evangelikaler Gemeinden in Österreich". - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


Moderation: Sandra Szabo

Service

Nachbar in Not

Buch, Hans Küng, "Erlebte Menschlichkeit", Piper-Verlag

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