Salzburger Nachtstudio
Landschaft des Wissens
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger
23. Oktober 2013, 21:00
300 Millionen Euro für die Grundlagenforschung. Das fordert der Verhaltensforscher und Leiter des Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn Kurt Kotrschal erneut bei der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreich. Das ist eine Verdopplung jenes Betrages, die der FWF, der österreichische Wissenschaftsfonds derzeit zu vergeben hat. Grundsätzlich ist das Wissenschaftsland Niederösterreich gut aufgestellt, aber genügt das auch, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern? Österreichweit versucht man mit Wissenschaft zu begeistern. So auch der der Universitäts.club Wissenschaftsverein Kärnten. Er ruft dazu auf: "Wage zu denken" und will durch Bildung und Dialog politisch gestalten. Dabei holen sich die Veranstalter Anregung bei den alten Visionären. Bei Fritjof Capra, der österreichische Physiker, Systemtheoretiker und Philosoph, der für eine nachhaltige Welt systemisch denken und systemisch handeln will, oder Heiner Flassbeck, der Volkswirt, der erklärt, wie man die europäische Währungsunion umgestalten muss, um zukunftsfähig zu werden und Oskar Negt, der Sozialwissenschaftler, der Überlegungen zu einer neuen politischen Kultur der Entscheidung anregt. Umsetzen müssen diese Entscheidungen jüngere. Auch sie sind eingeladen und aufgefordert, selbst nach-, mit- und vorzudenken, den die Verantwortung für die eigenen Lebensumstände könne man nicht "outsourcen", so die Veranstalter. Regionale und kommunale Verantwortung sehen sie dabei als Versicherung in einer unsicheren Welt. Eine Utopie?
"Im Hintergrund der Welt, wie wir sie kannten, türmen sich seit Jahrzehnten Megakrisen auf, die wir nur deshalb ignorieren können, weil unsere komfortablen Lebensumstände die Illusion befördern, alles werde schon irgendwie gut ausgehen. Tatsächlich signalisieren Klimawandel, schwindende Energieressourcen, Umweltverschmutzung, Ernährungskrisen und das Wachstum der Bevölkerung die Endlichkeit unseres Lebensstils", befinden die Soziologen Klaus Leggewie und Harald Welzer schon seit geraumer Zeit - und was ist geschehen?
