Logos - Theologie und Leben

"Mein Reich ist von dieser Welt" - Albert Camus und das Christentum. Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers und Philosophen. Gestaltung: Cornelius Hell

Albert Camus notierte im letzten Band seiner Tagebücher: "Ich bin kein Atheist und ich glaube nicht an Gott." Streitbar, aber sachlich hat er sich seit seiner Diplomarbeit über Augustinus lebenslang mit dem Christentum auseinandergesetzt.

Camus hatte einen Sinn für das "sacré", für das Heilige, das sich für ihn in Momenten des Einklangs mit der Natur, mit der Schönheit, mit dem Kosmos und in der Liebe, vor allem auch in der geschlechtlichen Liebe äußerte. Camus empfand sich als Grieche in einer vom Christentum geprägten Umwelt. Leidenschaftlich wandte er sich gegen die Abwertung der Welt und die Unterdrückung des Körpers. Er lebte "aus instinktiver Treue zu jenem Licht, in dem ich geboren wurde und in welchem seit Jahrtausenden die Menschen gelernt haben, das Leben zu bejahen bis in seine Leiden hinein".

Die Sozialisation von Albert Camus fand zwar im Schatten des Christentums statt und sein Denken arbeitete sich an Fragestellungen ab, die im christlichen Kontext entstanden sind. Aber er hat sich mit gewichtigen Gründen gegen das Christentum entschieden. Für Christinnen wie Nicht-Christen scheint es nicht unwesentlich, diese Gründe zu kennen.

Service

Albert Camus, "Tagebücher 1935-1951", Rowohlt 1997
Albert Camus, "Tagebuch. März 1951 - Dezember 1959", Rowohlt 1997
Albert Camus, "Die Pest", Rowohlt 1998
Albert Camus, "Der erste Mensch", Rowohlt 1997
Albert Camus, "Fragen der Zeit", Rowohlt 1997
Albert Camus, "Der Mythos des Sisyphos", Rowohlt 2000
Albert Camus, "Hochzeit des Lichts", Arche 2013
Albert Camus, "Heimkehr nach Tipasa" Arche 2013

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