Erfüllte Zeit

17. November 2013, 07:05

1. Der Lobbyist der Armen - Franz Küberl

Er wird auch dort geschätzt, wo man der römisch-katholischen Kirche skeptisch gegenüber steht: Franz Küberl. Als Symbolgestalt für Zivilcourage und Solidarität mit allen, die es brauchen, hat er sich in die österreichische Gesellschaftspolitik eingeschrieben.
Natürlich: Als hoher Caritas-Funktionär ist genau das sein Job - so könnte man dem flapsig formuliert entgegenhalten. Aber: Franz Küberl hat nie den Eindruck erweckt, als würde er nur seinen Job machen - das bestätigen auch die, die ihn und seine Arbeitsweise kennen.
Nach wie vor steht er an der Spitze der steirischen Caritas. Sein öffentlichkeitswirksames Amt als österreichweit tätiger Caritas-Präsident hat er jedoch kürzlich in jüngere Hände gelegt.
Bei allem Respekt vor seiner Arbeit geht es aber auch darum, den Menschen Franz Küberl im Blick zu haben, die Person jenseits des Amtes sozusagen. Den Franz Küberl, der aus ganz einfachen Verhältnissen stammt und dem es wichtig ist, auch Zeit mit den Menschen zu verbringen, für die er sich einsetzt. - Gestaltung: Martin Gross


2. Meditative Bilder über Leben und Tod

"Ein sehr ruhiges, sehr schönes Stück Kino", so beschreibt das Nachrichtenmagazin NEWS den neuen Film von Regisseur Götz Spielmann. Ganz zur Jahreszeit passend trägt er den Titel "Oktober November" - und ganz zum Titel passend ist er kürzlich in die Kinos gekommen. Schauplatz: Ein kleines Dorf, irgendwo in Österreich, am Rand der Alpen. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Herbstlandschaften. Ein Landgasthof. Doch der ist nicht mehr in Betrieb, zumindest nicht regelmäßig. Und der Wirt von damals ist jetzt ein mürrischer alter Herr mit Herzproblemen. Die Tage, die Herr Berger - so heißt der Mann - hier verbringt, sind vorhersehbar, langweilig wahrscheinlich. Mit ihm unter einem Dach leben Tochter Verena, Schwiegersohn Michael und Enkel Hannes. Die andere, jüngere Tochter, Sonja, ist eine erfolgreiche Schauspielerin und als solche nach Deutschland übersiedelt. Sie bildet quasi den dynamischen Gegenpol zu den statischen Verhältnissen im Dorf am Rande der Alpen. Doch auch dort bleiben die Dinge nicht so, wie sie sind. Herr Berger hat einen schweren Herzinfarkt. Dadurch gerät vieles in Bewegung - und Gedanken über das Leben (und das Leben nach dem Tod) werden plötzlich laut ausgesprochen. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


3. Erinnerungen an John Tavener

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten britischen Komponisten ist tot. John Tavener ist am 12. November im Alter von 69 Jahren verstorben. Er war vor allem für seine sakrale Musik bekannt. Ins Esoterische sei er abgeglitten, finden kritische Stimmen. Doch der Komponist Tavener, der seine geistliche Heimat im orthodoxen Christentum hatte, hat sich von diesen Vorwürfen nicht beirren lassen - und seine Inspirationsquellen bewusst über religiöse Grenzen hinweg gesucht und gefunden. - Gestaltung: Daniel Kaiser


4. "Das Ende der Zeiten" - Lukas 21, 5 - 19

Das Sonntagsevangelium, das an diesem Sonntag in der römisch-katholischen Tradition vorgesehen ist, ist der Beginn der sogenannten Rede über die Endzeit. Kriege und Unruhen, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Seuchen werden als deren erste Anzeichen beschrieben. Soweit die biblische Darstellung. Wie damit umgehen, 2000 Jahre später - was daraus ableiten? Der Jesuit und Kunstexperte Gustav Schörghofer hat dazu einen Radioessay verfasst.

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