Praxis - Religion und Gesellschaft

27. November 2013, 16:00

1. Papst Franziskus und sein "Fahrplan"

"Evangelii Gaudium" (Die Freude des Evangeliums) heißt das erste Lehrschreiben von Papst Franziskus, mit dem er eine Neuausrichtung des Papstamtes ankündigt. Verfasst worden ist dieses mehr als 200 Seiten umfassende apostolische Schreiben zum Abschluss des sogenannten "Jahres des Glaubens". Das erste Kapitel seines Schreibens widmet er einer Kirche "im Aufbruch" und ruft Gläubige und Geistliche dazu auf, sich einzubringen. Auch müssten Frauen mehr Raum in der Kirche erhalten, vor allem dort, wo die wichtigen Entscheidungen fielen. Dieses Thema dürfe nicht "oberflächlich umgangen werden". Franziskus bekräftigt jedoch, das Priestertum sei den Männern vorbehalten und stehe nicht zur Diskussion. Über die Bedeutung dieses Lehrschreibens hat Kerstin Tretina hat mit dem Dogmatiker Jan-Heiner Tück gesprochen. - Gestaltung: Kerstin Tretina und Brigitte Krautgartner


2. Patriarch Bartholomaios plädiert für Religionsfreiheit

Er ist das sogenannte Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie: Patriarch Bartholomaios I. hat vor kurzem Österreich besucht. Denn Wien bot in der vergangenen Woche die Bühne für zwei große Konferenzen zum Dialog der Religionen: Zunächst für eine des umstrittenen Internationalen König Abdullah-Zentrums, das auch Mitveranstalter der zweiten großen Konferenz war, jener der New-Yorker Stiftung "Religions for Peace". Mehr als 600 Vertreter aller Weltreligionen waren zu den Konferenzen gekommen. Bei der Abschluss-Versammlung von "Religions for Peace" am Freitag wurde eine Erklärung verabschiedet, in der unter anderem religiöser Extremismus klar verurteilt wird. Einer der Redner der Abschlussversammlung war das Ehrenoberhaupt aller orthodoxen Christinnen und Christen weltweit, der sogenannte ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios der I. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


3. Kroatien: Volksabstimmung über Ehe in der Verfassung

In Kroatien wird am 1. Dezember eine Volksabstimmung darüber stattfinden, ob in der Verfassung der Begriff der Familie als Gemeinschaft von Mann und Frau festgeschrieben wird. Erzwungen hat dieses Referendum eine private Initiative, die sich "Im Namen der Familie" nennt. Sie hat binnen zwei Wochen mehr als 750.000 Unterschriften gesammelt, von denen das kroatische Parlament mehr als 680.000 als gültig anerkannt hat. Für ein Referendum sind in Kroatien etwa 500.000 Unterschriften nötig. Die Initiative führte zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den politischen Lagern. Die konservative Opposition ist dafür, die sozialliberale Regierung massiv dagegen. Vertreter von Homosexuellen-Organisationen und die kleine jüdische Gemeinde warnten vor wachsender Intoleranz in der kroatischen Gesellschaft. - Gestaltung: Christian Wehrschütz


4. 200 Jahre Kolping

Er hat das Schuhmacherhandwerk gelernt, war Priester und Sozialreformer: Adolph Kolping, Begründer des Kolpingwerks, geboren vor 200 Jahren, im Dezember 1813. Eine Reportage über die aktuelle Arbeit des Sozialverbandes "Kolping Österreich". - Gestaltung: Roberto Talotta

Service

"Evangelii Gaudium" im Wortlaut
Papst Franziskus für Reformen seines Amtes bereit
Tück zu Papst-Schreiben: Akzentverschiebung
Kolping Österreich

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