Radiokolleg - Ravel gets the Blues

Wie der Jazz nach Europa fand
(3). Gestaltung: Ute Maurnböck

Die Wende vom 19. ins 20.Jahrhundert war eine der größten Umbruchsphasen aller Zeiten - auch in der Musik. Die schrittweise - aber deswegen um nichts weniger radikale - Abkehr vom tonalen, also dem Dur und Moll verpflichteten System, ging einher mit dem Interesse an neuen Einflüssen und Inspirationen; seien diese nun melodischer, harmonischer oder rhythmischer Art. In Frankreich - ausgelöst auch durch die Pariser Weltaustellungen 1889 und 1900 - waren Komponisten wie Debussy, Strawinsky oder Ravel von außereuropäischen Musikformen fasziniert, ob es sich nun um indonesische Gamelan-Klänge, Tango oder frühe Formen des Jazz handelte. So hinterließen Ragtime oder Blues, nur kurze Zeit nachdem sie in den USA zu erster Blüte fanden, auch schon in der Alten Welt ihre Spuren. Golliwogg's Cake Walk (1907) von Debussy oder der mittlere, "Blues" genannte Satz aus Ravels Violinsonate (1927), sind erste prominente Beispiele.

Es ist nicht verwunderlich, dass Jazzmusikerinnen und -musiker der nachfolgenden Jahrzehnte immer wieder auf das Werk der "frühen europäischen Jazzer" zurückgriffen - und sie nach wie vor zitieren.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Count Basie
Titel: M Squad
I: Count Basie & Count Basie Orchestra
Länge: 00:30 min
Label: MPS

Komponist/Komponistin: John Bull
Titel: In Nomine
I: Trio Lignum
Länge: 01:00 min
Label: Budapst Music Center Records BMC

Komponist/Komponistin: Bix Beiderbecke
Titel: In a mist
I: Raynald Colom und Aruan Ortiz
Länge: 00:45 min
Label: Jazz Village/harmonia mundi

Komponist/Komponistin: Dizzy Gillespie
Titel: A Night in tunesia
I: Dizzy Gillespie and His Orchestra
Länge: 02:00 min
Label: Brunswick

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