Europa-Journal

1. Europa: Gibt es Alternativen zur Troika?
2. Norwegen: Öl-Reichtum als wirtschaftliche Herausforderung
3. "Sozialtourismus" oder "Braindrain"?
4. Soziales Miteinander in den Schulen
Moderation: Brigitte Fuchs


Europa: Gibt es Alternativen zur Troika?

Im Europaparlament ist deutliche Kritik an der Arbeitsweise der sogenannten Troika in den Euro-Krisenländern laut geworden. Die im Jahr 2010 kurzfristig einberufene Troika habe zwar geholfen, eine Pleite Griechenlands mit schwerwiegenden Folgen für die gesamte Euro-Zone zu verhindern, doch biete dies "keine Gewähr dafür, dass dies langfristig vermieden werden kann", heißt es in einem Untersuchungsbericht für den Wirtschaftsausschuss. Die Arbeit der Troika - der Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU-Kommission - sei weder transparent noch demokratisch legitimiert, auch seien die sozialen Folgen der drastischen Sparmaßnahmen, welche die Troika als Gegenleistung für ihre Milliarden-Hilfsprogramme von den Krisenländern gefordert habe, nicht ausreichend bewertet worden. Raimund Löw hat mit dem Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Troika, dem EVP-Abgeordneten Othmar Karas, gesprochen.


Norwegen: Öl-Reichtum als wirtschaftliche Herausforderung

Das Königreich Norwegen ist das viertreichste Land der Welt. Im Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen belegt die skandinavische Nation sogar den ersten Platz. Ihren Wohlstand verdanken die rund fünf Millionen Norweger/innen den riesigen Erdöl- und Erdgasvorkommen, die erst Ende der 1960er Jahre entdeckt wurden. Seit damals wird der größte Teil der Erträge in einem Fonds deponiert, der heute fast 600 Milliarden Euro wert ist und weiter wächst. Jedes Jahr werden Löcher im Staatshaushalt mit ein paar Prozent des Kapitals aus dem Fonds gestopft. Wie hoch dieser Betrag sein darf und wo er investiert werden soll, ist ein Politikum und damit auch wiederkehrendes Wahlkampfthema. So auch im Vorfeld der letzten Wahlen im September 2013. Von den beiden jetzt regierenden Parteien, den Konservativen und der rechtspopulistischen "Fortschrittspartei", wurden etwa Investitionen in die Infrastruktur und Steuersenkungen angekündigt. Ob die Regierungsparteien diese Wahlversprechen erfüllen können, ist fraglich. Denn trotz des großen Wohlstandes in Norwegen steht die wirtschaftliche Entwicklung auf wackeligen Beinen. - Ein Beitrag von Marlene Nowotny


"Sozialtourismus" oder "Braindrain"?

Seit der völligen Öffnung des EU-Arbeitsmarktes für rumänische und bulgarische Arbeitnehmer/innen mit Jahresbeginn macht das Wort vom "Sozialtourismus" in etlichen europäischen Ländern von Deutschland bis Großbritannien die Runde. Dabei haben in den vergangenen Jahren vor allem die "alten" EU-Staaten von der Arbeitsmigration aus dem Osten profitiert. Ein Gespräch mit dem Chef des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Erhard Busek. - Das Interview führt Brigitte Fuchs


Soziales Miteinander in den Schulen

Gerechte Chancen, unabhängig von der Herkunft der Kinder - das wünschen sich auch in Österreich viele Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern. Soziales Miteinander statt Gegeneinander, gemeinsames Lernen und somit Vielfalt erleben war denn auch das Motto des diesjährigen Alfred-Dallinger-Symposiums der Arbeiterkammer Wien. Nach wie vor seien die Bildungschancen in Österreich ungleich verteilt, waren sich die Gastredner der Veranstaltung einig. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Situation etwa in Deutschland und der Schweiz nicht viel anders ist. Umso interessierter zeigten sich die Teilnehmer an den gelungenen praktischen Beispielen - die Wiener Schulen, in denen Inklusion funktioniert. - Cornelia Krebs berichtet

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