Zeit-Ton

18. Februar 2014, 23:03

Das mit Erfolg sich behauptende Ensemble "Phace" - ein Kunstwort, das begrifflich zwischen "Gesicht" und "Entwicklungsphase" pendelt - absolviert im Wiener Konzerthaus in dieser Saison zum zweiten Mal einen Zyklus, der das Interesse an der Vielfalt heutigen Komponierens dokumentiert, wobei hierzulande noch unbekannte Komponist/innen mit prominenten gekoppelt werden - sozusagen das Abenteuer, eingebettet in Absicherungen.

Hinter dieser Programmierung stehen der Komponist Reinhard Fuchs und der Dirigent Simeon Pironkoff. Man könnte sagen, dass sich aus dem "Gesicht" ein sukzessiv markanteres Profil herausschält, und dass die "Entwicklungsphasen" qualitativ deutlich voranschreiten. - Das Konzert vom 30. Jänner war umrandet von Wolfram Schurigs "Gesänge von der Peripherie" (sie wurden bei den Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik uraufgeführt und waren im "Zeit-Ton" am 17. Dezember 2013 zu hören) und Michael Jarrells "Modifications".

Dazwischen zwei neue Stücke, eines vom aus Buenos Aires stammenden Komponisten Ricardo Nillni. Er lebt schon geraume Zeit in Paris und studierte bei Gérard Grisey, Paul Méfano und Franco Donatoni. Nillni baut seine Stücke oft aus kleinsten Elementen auf und spricht in diesem Zusammenhang von "Granulation". Das andere von der britischen, in London lebenden jungen Komponistin Laura Jayne Bowler, die auch als Mezzosopranistin vor allem auf dem Gebiet heutiger Musik sich bewährt. Infolge geringer Berührungsängste nennt sie Einflüsse, die von Stephen Sondheim bis Harrison Birtwistle reichen. Ihre Musik sollte also recht bunt sein.

Sendereihe

• Sound Art: Zeit-Ton