Radiogeschichten

"Seppl". Von Friedrich Glauser. Es liest Hubert Dragaschnig. Gestaltung: Ingrid Bertel

Der alte Kainz hat schon Sorgen, als er seinen Seppl einem Fremdenlegionär überantworten muss. Denn der Seppl ist kein Tier wie ein anderes. Das merkt der Korporal recht bald und schließt eine enge Freundschaft mit dem Maulesel. Aber wie weit die Freundschaft des Tieres reichen kann, das hätte auch er sich niemals vorstellen können.

Zwei Jahre (1921-1923) verbrachte der Schweizer Krimiautor Friedrich Glauser in der Fremdenlegion. An diese Zeit erinnert eine Reihe außergewöhnlicher Erzählungen. Am Rand der Sahara wird die militärische Einheit kaum in kriegerische Konflikte verwickelt, und so sind die Männer vorwiegend mit sich selbst beschäftigt - mit Hierarchiekämpfen, dem Mangle an Geld, Alkohol und anderen Genüssen, dem Überfluss an Arbeit und der Langeweile. Glauser arrangiert seine Akteure auf der winzigen Bühne des Postens zu atmosphärisch dichten, menschlich anrührenden Tableaus.

Service

Friedrich Glauser, "Seppl", aus dem Buch, Der Hellseherkorporal und andere Geschichten aus der Fremdenlegion, Limmat 2013

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