Moment - Leben heute

Geschüttelt, nicht gedrückt. Das Handgeben - eine Geste zwischen "totem Fisch" und Machtdemonstration. Gestaltung: Petra Meisel. Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

Mit der Aufforderung "gib schön die Hand", endet die Kleinkinderzeit, in der ein kleines Winken die Tanten, Onkel und Passanten zum Schmelzen gebracht hat. Wenn die freie Form, mit der Hand Laut zu geben, als Gruß ausgedient hat, steht man als kleines Mitglied der Gesellschaft hünenhaften Gestalten und ihren fordernden Gesten gegenüber.

Das richtige Händegeben erfordert formales Training, Eltern und zur Erziehung Berufene machen es vor. Macht man es nach, ist der Übergang zum westlichen Weltenbürger vollbracht. Doch die Finessen beim Händegeben werden oftmals unterschätzt.

Der begleitende Blickkontakt, die Festigkeit und Aufrechterhaltung des Händedrucks, die Hierarchie wer wem wann zuerst die möglichst trockene und rechte Hand zu reichen hat, gibt Aufschluss über die wahre Gesinnung rechter Machtergreifung oder linkischer Unterwerfung.

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