Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Muslimbrüder: Geschichte, Strategien und Netzwerke
2. Frauen und das Ringen um Rechte in Saudi-Arabien
3. Symposion Dürnstein: "Religion und gutes Leben"

1. Muslimbrüder: Geschichte, Strategien und Netzwerke

Die jüngsten Todesurteile in Ägypten sorgen auch international für heftige Kritik. 529 Angeklagte sind zum Tod verurteilt worden, sie sollen Angehörige der Muslimbruderschaft und Anhänger des Ex-Präsidenten Mohammed Mursi sein. Vorgeworfen wurde ihnen die Beteiligung an einem Angriff auf eine Polizeistation in Minia, bei dem ein Polizeioffizier getötet worden ist. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Doch wer oder was steckt hinter dieser weltweit größten Bewegung des politischen Islam? Unter dem Motto "Islam ist die Lösung" wurde die Muslimbruderschaft einst in zahlreichen arabischen Ländern die wichtigste Oppositionsbewegung. Nach dem sogenannten "Arabischen Frühling" feierte die Bewegung, der Millionen von Männern und Frauen angehören, fulminante Wahlsiege und stellte mit Mohammed Mursi den ersten frei gewählten Präsidenten Ägyptens. Seit dieser vom Militär gestürzt worden ist, gilt die Muslimbruderschaft in ihrem Mutterland als "Terrorgruppe" und wird brutal verfolgt. Die Politikwissenschaftlerin Petra Ramsauer berichtet seit zwei Jahrzehnten als Journalistin aus dem Nahen Osten. Sie hat nun ein Buch geschrieben über die "Muslimbrüder - Ihre geheime Strategie. Ihr Globales Netzwerk." - Gestaltung: Alexandra Mantler


2. Frauen und das Ringen um Rechte in Saudi-Arabien

Männer und Frauen, die nicht miteinander verheiratet oder verwandt sind, dürfen im saudischen Königreich keinen Kontakt haben. Ein ganzes Industriegebiet soll jetzt gebaut werden, zu dem Männer keinen Zutritt haben sollen. "Das Problem ist, dass Frauen keine eigene Rechtspersönlichkeit haben, sie stehen immer unter der Vormundschaft von Männern", sagt die aus Saudi-Arabien stammende und in London lehrende Sozialanthropologin Madawi Al-Rasheed. - Gestaltung: Lise Abid


3. Symposion Dürnstein: "Religion und gutes Leben"

Was hat Sie in den vergangenen fünf Tagen so richtig glücklich gemacht, fragt der Philosoph Robert Pfaller und gibt gleich eine mögliche Antwort: Vielleicht das Wiederfindens des Lieblingskugelschreibers, der eigentlich nicht mehr wert als ? 1.20,- ist?
Die Frage nach dem "Guten Leben" zieht sich durch die gesamte Geschichte der Philosophie. Eudaimonia, so lautete bei Aristoteles der Begriff für eine gelingende Lebensführung. Doch was versteht man unter einem Guten Leben und welchen Beitrag können Religionen dazu leisten? Antwortversuche hat eine Diskussion im Rahmen des heurigen Symposions Dürnstein geboten, das sich insgesamt dem Thema "Die Krise und das gute Leben" gewidmet hat, organisiert von der niederösterreichischen Forschungs- und Bildungsgesellschaft. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


Moderation: Sandra Szabo

Service

Buch, Petra Ramsauer, "Muslimbrüder. Ihre geheime Strategie. Ihr globales Netzwerk", Verlag Molden

Symposion Dürnstein

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