Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Gefährliche Kunst." Der neue Umgang mit vergessenen Werken
Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Tausende Kunstwerke lagern in Kellern und Abstellräumen: Es sind Bilder aus der DDR-Zeit. Denn nach dem Fall der Mauer 1989 gab es kein Interesse mehr für diese Werke, mehr noch: ihnen wurde der Kunstwert abgesprochen. Der Maler Georg Baselitz nannte die DDR-"Staatskünstler" nicht nur "Jubelmaler", sondern "Arschlöcher". Wer malen konnte, sei in den Westen gegangen, meinte er.

Ein wissenschaftliches Projekt macht sich nun auf die Spur der vergessenen Kunstwerke. Mehr als 20.000 Gemälde aus rund 170 Sammlungen wurden bisher aufgespürt und in einem "Bildatlas" dokumentiert. 1999 fragten sich noch maßgebliche Kunsthistoriker/innen, warum diese Art von Kunst überhaupt wichtig sein soll. Wie werden die pathetischen Werke voller Propagandamotive heute bewertet? Wo werden die Grenzen der Kunst heute gezogen? Wie soll generell mit Kunst aus totalitären, verbrecherischen Systemen umgegangen werden - soll es eigene Museen für die Kunst des Nationalsozialismus oder des Stalinismus geben? Oder soll man sie in den Depots verstecken? - Ulrike Schmitzer über die Grenzen der Kunst.

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