Europa-Journal

1. Der König dankt ab - es lebe die Monarchie?
2. 50 Jahre Arbeitskräfteanwerbung: Wie die Gastarbeiter Österreich verändert haben
3. Polen feiert 25 Jahre Demokratie
Moderation: Brigitte Fuchs


Der König dankt ab - es lebe die Monarchie?

Der Thronverzicht des spanischen Königs Juan Carlos zu Gunsten seines Sohns Felipe hat nicht nur die spanische Bevölkerung überrascht, sondern auch die Politik. Im Schnellverfahren werden jetzt die gesetzlichen Voraussetzungen dafür durch beide Kammern des Parlaments gepeitscht, damit Felipe der VI. am 18. Juni inthronisiert werden kann. Doch wollen die Spanier überhaupt eine Fortsetzung der Monarchie? In den vergangenen Tagen sind zehntausende Menschen im ganzen Land gegen das Königshaus auf die Straße gegangen. Vor allem in den Provinzen Baskenland und Katalonien, in denen ein großer Teil der Bevölkerung sich von Spanien loslösen will, wird ein Referendum über die Zukunft der Monarchie verlangt. Und darin könnte noch eine Menge politischer Sprengstoff stecken. - Ein Beitrag von Josef Manola


50 Jahre Arbeitskräfteanwerbung: Wie die Gastarbeiter Österreich verändert haben

Vor 50 Jahren holte Österreich die ersten türkischen Gastarbeiter und -arbeiterinnen ins Land: Von der Wirtschaft wurden sie dringend benötigt, vor allem für Jobs, die hier keiner machen wollte. Zwei Jahre später wurde ein ähnliches Anwerbeabkommen mit Jugoslawien unterzeichnet.
Was damals niemand dachte: Die meisten dieser Menschen sind in Österreich geblieben, sie haben hier Familien gegründet und prägen das Land durch ihre Kultur, ihre Arbeit und ihre Lebensweise mit. Heute leben in Österreich etwa 300.000 Menschen mit türkischen und etwa 600.000 mit bosnisch-kroatisch-serbischen Wurzeln. Wo stehen wir nach 50 Jahren? Kommen Migranten, ihre Errungenschaften und Leistungen im öffentlichen Bewusstsein vor oder sind sie nach wie vor weitgehend unsichtbar? Brauchen wir ein Archiv der Migration? Wie gehen andere Länder mit dieser Thematik um? Elisa Vass fasst eine Podiumsdiskussion der Grünen Bildungswerkstatt, des Karl Renner-Instituts und der Initiative Minderheiten zusammen.


Polen feiert 25 Jahre Demokratie

Vor 25 Jahren, genauer am 4. und am 18. Juni 1989, wurden die - in den Monaten zuvor am Runden Tisch ausgehandelten - ersten freien Parlamentswahlen in Polen durchgeführt. Ganz frei waren sie nicht, denn zwei Drittel der Sitze waren automatisch für die Kommunisten reserviert. Die damals noch verbotene Gewerkschaft Solidarno?? errang sämtliche "freien" Mandate. Und da wurde es auch den kommunistischen Machthabern in Warschau klar, dass ihre Tage gezählt waren. Am 24. August 1989 wurde der Publizist und Bürgerrechtler Tadeusz Mazowiecki zum Premierminister gewählt. Lech Wa??sa, der gelernte Elektriker und langjährige Chef der Solidarno??, wurde ein Jahr später bei Volkswahlen zum Staatspräsidenten gekürt. Jan Pallokat erinnert an die Wendezeiten und spricht mit Akteuren von damals.

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