Gedanken für den Tag

von Astrid Schweighofer, evangelische Theologin und Journalistin. "Wider den 'Irrwahn' des Krieges" - Zum 100. Todestag von Bertha von Suttner. Gestaltung: Alexandra Mantler

Als Bertha von Suttner 1889 "Die Waffen nieder!" veröffentlicht, ist sie 46 Jahre alt. Sie hat da bereits ein bewegtes Leben hinter sich: Geboren wird die Gräfin Kinsky von Chinic und Tettau am 9. Juni 1843 in Prag. Ihr Vater, von Beruf General, entstammt einem böhmischen Adelsgeschlecht. Bertha lernt ihn nie kennen, der 75-Jährige stirbt noch vor ihrer Geburt. Bertha wächst bei ihrer Mutter auf. Während diese das vererbte Geld im Casino verspielt, träumt die jugendliche Bertha von Liebe, Heirat, Glanz und Reichtum. Doch es kommt alles ganz anders. Mit 30 ist sie noch immer nicht verheiratet. Die Chancen, jetzt noch eine "gute Partie" zu machen, stehen schlecht. 1873 wird Bertha Erzieherin im Haus des Freiherrn Karl von Suttner in Wien. Bald verliebt sie sich in den Sohn des Hauses, Arthur Gundaccar von Suttner. Er ist sieben Jahre jünger als sie und erwidert ihre Liebe. Doch Arthurs Eltern missbilligen die Verbindung und Bertha muss das Haus verlassen. Sie geht nach Paris: Alfred Nobel, der vermögende Erfinder des Dynamits und später einer von Berthas größten Förderern im Einsatz für den Frieden, sucht eine Privatsekretärin. Doch wieder kommt alles ganz anders: Bertha verlässt Paris und Nobel nach nur acht Tagen. Zu groß ist die Sehnsucht nach Arthur. In Wien heiratet das verliebte Paar heimlich. Dann das große Abenteuer. Der Kaukasus. Knappe neun Jahre verbringen Bertha und Arthur in Georgien, führen ein Leben in Einfachheit und Armut. Um sich finanziell über Wasser zu halten, beginnen beide zu schreiben - Zeitungsartikel, Essays, Novellen, Romane. Von Heimweh geplagt, entschließen sie sich 1885 zur Rückkehr nach Österreich. Es folgen ausgedehnte Reisen durch Europa, unter anderem nach Paris. Dort erfährt Bertha von Suttner von einer "Friedens-Assoziation" in London. "Die Nachricht elektrisierte mich", schreibt sie später rückblickend in ihren Memoiren.

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Robert Schumann/1810 - 1856
Titel: Sonate für Violine und Klavier Nr.2 in d-moll op.121
* Sehr lebhaft - 2.Satz (00:04:37)
Violinsonate
Solist/Solistin: Gidon Kremer /Violine
Solist/Solistin: Martha Argerich /Klavier
Länge: 02:00 min
Label: DG 4192352

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