Gedanken für den Tag

16. Juli 2014, 06:56

Warum sollten liebende Menschen einem heimatlosen Kind keinen Ort geben dürfen, an dem es endlich ankommen kann? Denn objektiv betrachtet ist es die Liebe und die angebotene Geborgenheit, die bedeutsam sind für das Projekt Familie. Das, und nur das ist es, das ausschlaggebend ist in Bezug auf die Eignung, einem Kind ein Zuhause und eine Entwicklungsmöglichkeit bereit zu stellen.

Aber bevor wir uns mit der Liebe befassen, würde ich gerne zu ihrem Gegenspieler umschwenken: dem Hass. Das Wort Homophobie soll die Regung bezeichnen, die zu Diskriminierung und Ressentiments gegenüber Homosexuellen führt. Diese Bezeichnung ist meiner Meinung nach falsch. Menschen, die Homosexuelle absichtlich diskriminieren und erniedrigen, Menschen die in diesem Bezug nicht nur beleidigend, sondern sogar gewalttätig werden, haben keine Angst vor Homosexuellen. Das, was sie empfinden und pflegen, sind Hass und Ressentiment. Etwas weiter ausgeholt könnte man sagen, dass die besagte Furcht vor der Homosexualität insofern dann zum Tragen kommt, wenn Menschen ihre eigenen homosexuellen Anteile verdrängen, verachten und fürchten. So sehr, dass sie in klassischer Opfertäterumkehr den Aggressor im Außen vermuten und nicht im Innen. Dort, wo andere jenes ausleben, dass sie sich nicht erlauben wollen, weil die Angst und die Scham überwiegen. Freilich ist diese Verdrängung nicht der einzige Grund, um homophob zu sein. Man kann diese Verachtung und den Hass auch mit Religion erklären und begründen. Es gibt weltweit leider recht viel, das mit Religion begründet wird und in näherer Betrachtung der Grundidee der meisten Religionen widerspricht.

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