Zeit-Ton

Zeit-Ton Porträt. Alois Huber. Zirkuläre Klangkörper.
Gestaltung: Heinrich Deisl

Er beschäftigt sich seit den frühen 1990er Jahren mit Grenzverschiebungen zwischen Sound, Wahrnehmung und Körper. Für den niederösterreichischen Musiker, Sozialarbeiter und Kybernetiker Alois Huber ist elektronische Musik vor allem eine soziokulturelle Interaktion: Als Lehrbeauftragter für Sozialarbeit an der FH St. Pölten setzt er sich seit vielen Jahren mit den Arbeiten von Heinz von Foerster und Humberto Maturana auseinander und überträgt diese theoretischen Positionen in die musikalische Alltagspraxis. Oft als heimische Version von Aphex Twin apostrophiert, ließe sich Hubers Klangkunst noch am ehesten mit Ambient oder Dub umschreiben. Wobei diese Texturen immer auch "sonische Fiktionen" im Sinn von Kodwo Eshun darstellen, in denen gesellschaftliche und psychische Dispositionen mitverhandelt werden: Hubers Soundlandschaften kartographieren sich sowohl aus archetypischen Formationen wie aus aktueller Hochtechnologie.

Alois Huber kuratiert seit 1982 in Schiltern im Waldviertel die Veranstaltungsserie "Beatkeller", die sich der Förderung regionaler Jugend- und Musikkultur widmet und regelmäßig von internationalen Gästen (PanSonic, Carsten Nicolai etc.) bespielt wird. Zusammen mit Franz Pomassl gründete er 1991 Laton, das erste österreichische Label für elektronische Musik. Internationale Bekanntheit errang Laton durch Interventionen auf der Ars Electronica 1996 oder mit der Wiener Kunst-Plattform Sabotage. Huber spielte auf dem Festival phonoTAKTIK 2002 in New York und Laton-Tourneen brachten ihn bis nach Wladiwostok.

Derzeitige Projekte sind: Zusammenarbeit mit dem Videokünstler Markus Wintersberger, Betreiber des Labels Dub On Wax zusammen mit dem Chicagoer Produzenten Oh Gee, und die Band Discozma mit dem Popkultur-Theoretiker Didi Neidhart.

Ein Zeit-Ton Porträt mit Ausschnitten aus dem Gesamtwerk und der gerade veröffentlichten Discozma-Platte sowie einer Live-Aufnahme der Plattenpräsentation beim Viertelfestival.

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