Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der Schaltplan im Kopf. Durch das Dickicht der Neuronen zum Konnektom.
Gestaltung: Wolfgang Däuble

Es ist eines der ehrgeizigsten Vorhaben in der Geschichte der Neurowissenschaften: Im "human connectome project" versuchen Forscher/innen aus aller Welt die Gesamtheit der neuronalen Verbindungen des menschlichen Gehirns, das sogenannte Konnektom, zu erfassen.

Eine Aufgabe, neben der die Entschlüsselung des Genoms wie eine Fingerübung wirkt: Etwa hundert Milliarden Nervenzellen versammeln sich in dem Denkorgan, jede von Ihnen ist über feine Verästelungen mit tausenden anderen Neuronen verknüpft. Die daraus resultierende Zahl an Verbindungen ist eine Millionen Mal größer als die Zahl an genetischen Buchstaben im menschlichen Erbgut - sie alle darstellen zu können, wäre bis vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen.

Durch moderne bildgebende Verfahren, neue anatomische Techniken und die enorme Leistungssteigerung in der Datenverarbeitung ist das menschliche Konnektom inzwischen für viele Forscher/innen eine realisierbare Vision geworden. Sein Potential liegt dabei nicht nur in der Grundlagenforschung: Neurologische Erkrankungen und psychische Störungen könnten durch das Konnektom besser verstanden und behandelt werden. Aber auch Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, vielleicht sogar ganze Persönlichkeiten könnten damit eines Tages dargestellt werden - ist der Mensch sein Konnektom?

Ein Vorbericht zu den Alpbacher Technologiegesprächen.

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