Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie häufig ist"Hirn-Doping" in Deutschland??
2.Künstliche Blutplättchen
3. Weltraumbehörden testen Biotreibstoffe für Flugzeuge
4. NS-Euthanasie in Hall in Tirol - Der Abschlussbericht

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Wie häufig ist"Hirn-Doping" in Deutschland?

Das Konzept klingt betörend: Weil man müde und unaufmerksam ist, schluckt man eine Pille. Und fünf Minuten später fühlt man sich hellwach und voll aufnahmefähig. Das ist auch das Konzept der "Smart Pills", die uns angeblich gescheiter und intellektuell leistungsfähiger machen. In den USA soll bereits ein Drittel aller Studenten zu dieser Art Gehirndoping greifen. Die Pillen stammen meist aus etablierten neurologischen Anwendungen, etwa aus der Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms. In Europa gab es bislang nur Schätzungen, wie häufig "Neuroenhancement", also die Einnahme gehirnleistungsfördernder Pillen ist. Die Universität Mainz liefert jetzt Zahlen. Mit Elisabeth Hildt, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Ilina Singh, Kings
College London. Autor: Franz Zeller.

2. Künstliche Blutplättchen - Die Blutmacher aus Boston

Drei Prozent der Deutschen gehen nach Auskunft des Deutschen Roten Kreuzes zum Blutspenden. Manchmal werden Blutkonserven knapp. Denn es gibt viele Patienten, die auf fremdes Blut angewiesen sind: Leukämie-Kranke beispielsweise, Frauen bei der Geburt ihrer Kinder oder Unfallopfer. Mediziner träumen deshalb schon lange von der Möglichkeit, Blut künstlich herzustellen und unbegrenzt zur Verfügung zu haben. Gerade jetzt zur Urlaubszeit sind Blutkonserven knapp. An künstlichem Blut wird seit Jahrzehnten geforscht. In Boston ist es Forschern nun gelungen, einen bestimmten Bestandteil des Bluts, nämlich die Blutplättchen, die für die Blutgerinnung sorgen, in größerer Menge außerhalb des Körpers zu herzustellen. Mit Jonathan Thon, Devision of Hemathology, Department of Medicine, Brigham and Women's Hospital (BHW) in Boston; Martin Hildebrandt, Interdisziplinäres Zentrum für zelluläre Therapien Technische Universität München. Autorin: Veronika Bräse.

3. Der Algen-Antrieb - Weltraumbehörden testen Biotreibstoffe für Flugzeuge

Weltraumagenturen wie die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA verbinden wir normalerweise mit Weltraumfahrt, mit Sonden zu anderen Planeten unseres Sonnensystems oder mit der Internationalen Raumstation in der Erdumlaufbahn. Doch sowohl Europäer wie Amerikaner beschäftigen sich auch mit neuen Entwicklungen in der Luftfahrt. In Zeiten globaler Erwärmung ist eine der ganz heißen Fragen momentan, ob sich Flugzeuge womöglich statt mit Kerosin auch mit Biotreibstoffen antreiben lassen und ob so der Schadstoffausstoß verringert werden kann. Das haben Atmosphärenforscher in den letzten Wochen während mehrerer abenteuerlicher Flugmanöver am Himmel Kaliforniens herauszufinden versucht. Guido Meyer berichtet über den "Algen-Antrieb" und seine Umweltverträglichkeit. Mit Bruce Anderson ist Atmosphärenwissenschaftler an der Abteilung für Chemie und Dynamik des Langley Forschungszentrums der NASA in Virginia; Hans Schlager, der Leiter der Abteilung. Autor: Guido Meyer.

4. NS-Euthanasie in Hall in Tirol - Der Abschlussbericht ist erschienen

Anfang 2011 ist auf dem Gelände des Psychiatrischen Krankenhauses in Hall in Tirol ein aufgelassener Anstaltsfriedhof mit 228 Leichen entdeckt worden. Angelegt wurde der Friedhof im Zeitraum zwischen 1942 und 1945. Damit lag die Frage auf der Hand ob diese Personen damals von den dortigen Ärzten und Pflegern der Psychiatrie gezielt ermordet worden sind und somit Opfer der sogenannten dezentralen NS-Euthanasie waren. Eine Expertenkommission, bestehend unter anderem aus Historikern, Medizinern und Archäologen, hat sich die letzten drei Jahre im Auftrag vom Bundesland Tirol auf eine Spurensuche begeben und ihre Ergebnisse in einem Schlussbericht zusammengefasst. Mit Bertram Perz, Institut für Zeitgeschichte Wien, Leiter der Expertenkommission. Autorin: Réka Tercza.

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