Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie lässt sich Mensch-Roboter-Interaktion sicher gestalten?-
2. Wie man neue Erbgutanalysen richtig einsetzt
3. Wissenschaft für alle? Wissensvermittlung und soziale Ausschließung
4. Sarah Kofmann - eine Biographie

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Prügel für die Sicherheit -Forscher suchen die Belastungsgrenze des Menschen für die Zusammenarbeit mit Robotern

Roboter arbeiten ohne müde zu werden. Sie können tonnenschwere Bauteile heben und einstudierte Bewegungen tausendfach ohne Fehler wiederholen. So gibt es beispielsweise Roboter in der Metallverarbeitung, deren Arbeitsalltag darin besteht, glühend heiße Metallteile aus dem Ofen zu nehmen und in die Schmiedepresse zu hieven. Andere Modelle schrauben Spülmaschinengehäuse zusammen oder palettieren Backwaren. Obwohl Roboter sehr fleißige und zähe Arbeiter sind, haben sie den Menschen nicht aus der Fabrik verdrängt, wie von manchen vorhergesagt wurde. Die Fähigkeit des Menschen seine Umgebung bewusst wahrzunehmen und für unerwartete Probleme Lösungen zu finden ist immer noch nicht zu ersetzen. Mensch und Roboter sollen sich auch in Zukunft die Fabrikhalle teilen und sogar enger aneinanderrücken. Doch hierbei gibt es ein Problem. Ein Sicherheitsproblem. Wie soll man die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sicher gestalten. Mit Veit Müller und Norbert Elkmann, Leiter des Geschäftsfelds Robotersysteme am Fraunhofer IFF Magdeburg. Autor: Jakob Graßer.

2. Wie man neue Erbgutanalysen richtig einsetzt

Bereits Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde eine bahnbrechende Methoden entwickelt, um dem Leben seine Geheimnisse zu entlocken: Die DNA-Sequenzierung, mit der die Buchstabenreihenfolge der fadenförmigen Erbgutmoleküle ausgelesen werden kann. Was seinen Erfindern wenige Jahre später den Nobelpreis in Chemie bescherte, hat seitdem eine Entwicklung durchgemacht, die selbst den rasanten Fortschritt von Computerchips übertrumpft: Die erste Sequenzierung eines menschlichen Genoms, wurde von über tausend Wissenschaftlern durchgeführt, dauerte mehr als zehn Jahre und verschlang drei Milliarden Dollar. Heute kann das gesamte Erbgut eines Menschen für weniger als tausend Dollar innerhalb eines Tages ausgelesen werden. Solche Sequenziermethoden der nächsten Generation sind jedoch nicht immer gleich verlässlich, und der Umgang mit den gigantischen Datenbergen birgt viele Tücken. Forscher der Wiener Universität für Bodenkultur haben deshalb mit einem Team von über hundert Wissenschaftlern Richtlinien erstellt, wie man mit Ihnen umgehen sollte. Mit David Kreil, Abteilung für Bioinformatik, Universität für Bodenkultur, Wien. Autor: Wolfgang Däuble.

3. Wissenschaft für alle? Zugang zu Wissensvermittlung und soziale Ausschließung

Wissenschaft, Forschung und höhere Bildung sind grundlegende Voraussetzungen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Eine universitäre Ausbildung erhöht die Chancen am Arbeitsmarkt und stärkt die politische und kulturelle Teilhabe der einzelnen. Dass Bildung in Österreich jedoch vielfach eine soziale Frage ist, hat in dieser Woche wieder einmal der OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick" gezeigt. Zwar ist das Bildungsniveau in Österreich gesamt gut, doch es gelingt nur weniger als einem Drittel der Jungen einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern zu erreichen. Für Kinder aus bildungsfernen Schichten ist es im öffentlichen Schulsystem oft schwierig alle Übergänge zu meistern. Und diese Kinder sind auch besonders schwer zu erreichen, wenn es um die Vermittlung von wissenschaftlichem Wissen geht. Naturwissenschaftliche Museen oder technische Ausstellungen versuchen zwar immer öfter gezielt Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen, doch diese erreichen nie alle. Bei der Kinderuni-Konferenz "Visionary or Fantasy" in Wien wurde eine Studie über die Vermittlung von Wissenschaft im Museum präsentiert. Mit Emily Dawson, Bildungswissenschaftlerin, University College London. Autorin: Marlene Nowotny.

4. Sarah Kofmann - eine Biographie

Sie war keine schillernde Figur wie Simone de Beauvoir, aber dennoch eine der bedeutendsten Philosophinnen Frankreichs: Sarah Kofman. Sie gilt neben Jacques Derrida als die wichtigste Vertreterin der Philosophie der Dekonstruktion, ist aber heute einer breiteren Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Die Philosophin Karoline Feyertag hat mit Wegbegleiterinnen und Schülerinnen von Kofman gesprochen und vor kurzem ihre Biografie "Sarah Kofman" fertiggestellt - das ist die erste Biografie über die französische Philosophin. Sarah Kofman wäre kommenden Sonntag 80 Jahre alt geworden. Mit Karoline Feyertag, IFF. Autorin: Ulrike Schmitzer.

Buchtipp:
Karoline Feyertag: Sarah Kofman. Eine Biographie, Verlag Turia und Kant 2014

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