Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Verlängert kontrolliertes Fasten im Zwei-Tages-Rhythmus das Leben?
2. Intelligente Werkstoffe in der Medizintechnik
3. Warum lesen Österreicher E-Books?
4. Ungarn 1919. Die Verlockung des Kommunismus

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Verlängert kontrolliertes Fasten im Zwei-Tages-Rhythmus das Leben?

Wir sind es gewohnt, Nahrungsmittel stets griffbereit zur Verfügung zu haben. Ein Luxus, den sich unsere Vorfahren nur erträumen konnten - als es nämlich noch von ihrem Jagderfolg abhing, ob sich die Mitglieder ihrer Sippe satt essen konnten, oder ob sie eine unfreiwillige Fastenpause einlegen mussten. Ein entbehrungsreicher Lebensstil, der nach neuesten medizinischen Erkenntnissen durchaus gesund sein soll. Forscher der Grazer Karl-Franzens-Universität und der Medizinischen Universität Graz gehen jedenfalls davon aus, dass kontrolliertes Fasten im Zwei-Tages-Rhythmus einen gesundheitsfördernden und vielleicht sogar lebensverlängernden Effekt hat. Grund dafür ist ein biochemischer Prozess, der die Körperzellen beim Fasten reinigt und reaktiviert. Was genau hinter dieser Hypothese steckt, untersuchen die Grazer Forscher derzeit in einer groß angelegten Studie. Mit Frank Madeo, Institut f. Molekulare Biowissenschaften, KFUNI Graz. Thomas Pieber, Kl.Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Med Uni Graz. Autorin: Sylvia Sammer.

2. Intelligente Werkstoffe in der Medizintechnik

"Adaptronik" ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus "adaptiv" und "Elektronik". Und genau darum geht es bei dieser noch relativ jungen Wissenschaftsdisziplin: um intelligente Werkstoffe, die sich an veränderte Bedingungen anpassen können. Die so genannten smart materials können zum Beispiel störenden Schwingungen in Fahrzeugen entgegen wirken und so Lärm mindern. Viel versprechend sind auch Entwicklungen in der Medizintechnik, etwa wenn es um verbesserte OP-Roboter geht oder künstliche Linsen gegen den grauen Star. Mit Peter Pott, TU Darmstadt, Ulrich Gengenbach, Karlsruher Institut für Angewandte Informatik IAI; Uwe Keitel, Fraunhofer-Allianz Adaptronik. Autor: Christoph Kersting.

3. Warum lesen Österreicher E-Books?

Vorurteile und Fakten. Erste empirische Studie über E-Book-Nutzung
Österreich ist ein Land der Leser, nicht nur von gedruckten Texten, sondern auch von E-Books. In den deutschsprachigen Ländern zeigen sich Österreicher laut Vergleichsstudien am aufgeschlossensten gegenüber digitalen Büchern. Fast jeder zweite hierzulande zieht in Erwägung, elektronische Bücher zu lesen. In Deutschland ist es nur jeder dritte. Bisher hat es jedoch noch keine empirische Untersuchung zu den konkreten Einstellungen und Nutzungsmotiven der österreichischen Leser gegeben. Diese Forschungslücke hat nun an der Universität Salzburg die Germanistin Isabell Spanier aufgenommen und 300 junge Leute zu ihrem digitalen Leseverhalten befragt, mit teilweise durchaus überraschenden Ergebnissen. Mit Isabell Spanier, Germanistin, Universität Salzburg und München. Autorin: Maria Mayer.

4. Ungarn 1919. Die Verlockung des Kommunismus

Nach der Oktoberrevolution in Russland 1917 und dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches wurde in mehreren Ländern Mitteleuropas versucht, ein kommunistisches System zu etablieren. Das erfolgreichste war die im März 1919 in Ungarn ausgerufene Räterepublik, die für viele Intellektuelle, darunter Schriftsteller, Philosophen und Regisseure prägend werden sollte. Doch bereit 133 Tage später scheiterte die kommunistische Regierung unter Béla Kun. Das Symposium "Ungarn 1919. Die Verlockung des Kommunismus" veranstaltet vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biografie in Zusammenarbeit mit dem Institut für ungarische Geschichtsforschung in Wien und der Universität Wien, hat versucht diesen Teil der ungarischen Geschichte unter anderem von der biographischen Perspektive näher zu beleuchten. Mit Albert Dikovich, Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie in Wien. Autorin: Réka Tercza.

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