Erfüllte Zeit

7. Dezember 2014, 07:05

1. An der Seite der ganz einfachen Menschen - ein Portrait der Kleinen Schwester Sabine

"Keine Bischofspaläste mehr bauen, sich nicht mehr mit Luxusgegenständen umgeben. Man sollte nach und nach alle Ehrentitel, "Hochwürdiger", "Hochwürdigster" usw., abschaffen, damit die leitenden Posten wirklich zu erkennen sind als das, was sie sind: ein "Dienst". " - So sieht eine Zukunftsvision von der katholischen Kirche aus. Und - nein - diese Worte stammen nicht von Papst Franziskus, obwohl sie wohl gut zu ihm passen würden. Magdeleine Hutin hat ihre Vorstellungen so auf den Punkt gebracht, vor über 30 Jahren.
Und vor 75 Jahren, 1939 nämlich, hat sie den Orden der "kleinen Schwestern von Jesus" gegründet. Eine Gemeinschaft, die genau mit diesem Programm ernst macht. So besitzt sie keine eindrucksvollen Stifte, sondern die Schwestern leben in kleinen Wohngemeinschaften - meist in weniger schicken Stadtvierteln, Tür an Tür mit Migranten, Mindestrentnerinnen und Alleinerziehenden.
Auch so kann Ordensleben aussehen. Und die Orden stehen ja heuer, in dem Kirchenjahr, das am ersten Adventsonntag begonnen hat, besonders im Zentrum der katholischen Kirche.
Kerstin Tretina hat die Kleine Schwester Sabine an einem ihrer Einsatzorte, in Wien-Favoriten besucht.


2. Nahrung und Versöhnung - "Brot für die Welt" unterstützt Ruanda

Essen ist nicht nur dazu da, den Hunger zu stillen. Es hat auch den Zweck, den Organismus mit wertvollen Spurenelementen und Vitaminen zu versorgen. In den Ländern des Südens gelingt das viel zu selten. Denn diejenigen, die es schaffen ihren Hunger zu stillen - und das sind beileibe nicht alle - sind oft gezwungen, sich sehr einseitig zu ernähren. Mangelerkrankungen sind die Folge.
"Satt ist nicht genug", so lautet das Motto der diesjährigen 56. Kampagne von "Brot für die Welt", der entwicklungspolitischen Aktion der evangelischen Kirchen Deutschlands und Österreichs.
Die heurige Initiative wurde erstmals in Wien eröffnet - im Rahmen eines Festaktes und Festgottesdienstes, an dem auch Bundespräsident Heinz Fischer teilgenommen hat. Schwerpunktland ist dieses Jahr Ruanda, zu trauriger Berühmtheit gelangt vor etwa 20 Jahren durch den Völkermord von Hutus an Tutsis.
Maria Harmer über ein Land im Aufbruch - und die Unterstützung, die es dabei erhält.


3. Das friedliche Gesicht des Islam - die Sufi-Tradition

Man kann es so gut wie täglich in den Nachrichten hören und sehen: die islamistisch motivierte Gewalt wütet unentwegt.
Die Gräueltaten, von den Terroristen religiös verbrämt, wirken sich negativ auf das Image des gesamten Islam aus. Doch der hat viele Gesichter - er ist - ebenso wenig wie etwa das Christentum - ein monolithischer Block.
Eine mystisch-islamische Strömung, die von Extremisten verfolgt und bekämpft wird, ist der Sufismus. Er ist geprägt von großer Aufgeschlossenheit und Toleranz, ebenso von Musik und Tanz.
Auch die spirituelle Praxis der Sufis ist offen für viele verschiedene Ausdrucksformen, und besonders in Europa ist ihre interkulturelle Bandbreite beachtlich.
Lise Abid hat mehr darüber herausgefunden.


4. "Und es werden Zeichen geschehen." Kurzessay zu Lk 21, 25-33

Die Zeichen der Zeit zu erkennen, das ist von entscheidender Bedeutung. Und das nicht nur für Menschen, die in der Wirtschaft oder in der Politik tätig sind. Zum Ausdruck kommt das bereits in der Bibel. Um Vorzeichen und Hinweise geht es in dem Evangelientext, der entsprechend der evangelisch-lutherischen Liturgie, am zweiten Adventsonntag, dem 7. Dezember, gelesen wird. Einen Essay dazu hat die Pfarrerin der Wiener Stadtkirche, Ines Knoll, verfasst.


Moderation: Brigitte Krautgartner

Service

Brot für die Welt
Haus des Friedens
Buch, Rosina Fawzia Al-Rawi, "Der Hauch der Ewigkeit - Die 99 heilenden Namen der Einen Liebe", Verlag Sheema

Sendereihe

• Lebenskunst