Religion aktuell

1. Deutsche Muslime: Keine Gewalt im Namen des Islam
2. Über den Begriff Märtyrer
3. Papstbesuch in Sri Lanka

1. Deutsche Muslime: Keine Gewalt im Namen des Islam

Mit einer gemeinsamen Erklärung haben sich deutsche Muslime für einen freiheitlichen, pluralen Staat ausgesprochen und jeder Gewalt im Namen des Islam eine Absage erteilt. Zitat: "Unser Verständnis vom islamischen Glauben sagt Ja zu einer offenen Gesellschaft, zur Demokratie, zur Freiheit der Person, der Meinung, der Kunst und der Wissenschaft", heißt es in einem Appell, der am 15. Jänner in der Beilage der Wochenzeitung "Zeit" veröffentlicht wird. Die 99 Erstunterzeichner erklären, sie verabscheuten jeden Versuch, im Namen des Islam Gewalt zu legitimieren und aus den Anschlägen in Paris Kapital zu schlagen. Und weiter, wieder Zitat: "Mörder, die mit ihrer Grausamkeit Gottes Größe vermeintlich beweisen wollen, indem sie 'Allahu akbar' rufen, handeln nicht in unserem Namen." Die Unterzeichner sehen sich als deutsche Muslime.


2. Über den Begriff Märtyrer

Die Terroristen, die angeblich im Namen des Propheten weltweit morden - nicht nur in Paris, sondern auch im Nahen Osten, Afrika und sonstwo, nennen sich immer Märtyrer. "Mit diesem Begriff muss eigentlich Schluss sein. Denn Märtyrer sind die Opfer, und nicht die Täter". Das sagt Jan-Heiner Tück. Er lehrt systematische Theologie an der Uni Wien. Einer der ersten Märtyrer überhaupt - Opfer, nicht Täter, war der Heilige Stephanus, der gesteinigt wurde. Nach ihm ist der Wiener Stephansdom benannt.


3. Papstbesuch in Sri Lanka

Der Papst ist derzeit im Fernen Osten, genauer in Sri Lanka, am Donnerstag reist er weiter auf die Philippinen. Heute (14.1.2015) hat er führende Muslime, Buddhisten und Hindus in Sri Lanka zu einer deutlichen Verurteilung religiös motivierter Gewalt aufgerufen. Er ist der erste Papst, der das ehemalige Kriegsgebiet im Norden Sri Lankas besucht.
Übrigens hat jetzt Sri Lanka seinen ersten Heiligen. Franziskus hat den Missionar Joseph Vaz für seine Arbeit auf Sri Lanka heiliggesprochen. Es ist die erste Heiligsprechung im überwiegend buddhistischen Land. - Gestaltung: Sandra Petersmann


Moderation: Roberto Talotta

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