Da capo: Ambiente

Reisen mit Ö1. Reisemagazin: Städtereisen, u.a. mit: Hip Hop im "Ghetto". Die Bronx und ihre Geschichte. Von Natasa Konopitzky und Thomas Gasser Volendam: Gemälde, Trachten und Aale. Von Ernst Weber Danzig für Einheimische: Ein Blick hinter die Kulissen der polnischen Hafenstadt. Von Nikolaus Scholz

Die Bronx ist der verrufenste Stadtteil New Yorks. Bis heute verbindet man mit der Bronx Drogen, Bandenkriminalität und Armut. In den 1970er Jahren brannte ein Teil der Bronx ab und vor allem die South Bronx sah aus wie ein verwüstetes Kriegsgebiet. Inmitten der Zerstörung entstand ein neues Musikgenre: der Hip Hop. Heute sind die Straßen der Bronx sicher, keine Spur mehr von Verwüstungen und Chaos. 1,4 Millionen Menschen leben im nördlichsten Stadtteil von New York City, der darum kämpft, sein schlechtes Image loszuwerden.

Volendam ist ein Ortsteil des Städtchens Edam und liegt an der Küste des Ijsselmeeres - eines großen Binnensees, der 1932 von der Nordsee abgetrennt wurde. Man schützte das Land mit Deichen vor Überflutungen und gewann durch Trockenlegung neuen Wohnraum. Das ehemalige Fischerdörfchen Volendam wurde damit aber seiner Lebensgrundlage beraubt: Der Abschlussdeich bedeutete das Ende der Fischerei. Heute besuchen viele Tourist/innen das pittoreske ehemalige Fischerdorf rund um den alten Hafen. Die ersten Tourist/innen kamen Ende des 19. Jahrhunderts: Englische Maler liebten die exotischen Motive in dem abgelegenen Dorf - die eigenartige Tracht der Bewohner/innen, Fischer bei der Arbeit und das raue Spiel von Wind und Wellen. Viele Künstler wohnten in einem Hotel, in dem sie gefördert und unterstützt wurden - im heutigen "Art Hotel Spaander". Die Maler bezahlten ihren Aufenthalt mit Bildern, mit denen das Hotel dekoriert ist. Gourmets liebten Volendam wegen seiner Räucheraale. Heute gibt es nur mehr eine einzige Aalräucherei - die Aalpopulation wurde wegen des perfekten Küstenschutzes mit Deichen, Schleusen und Pumpstationen stark dezimiert.

Alex Maslowski und Andreas Kasperski sind zwei passionierte Hobbyhistoriker aus Danzig, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, vor allem den Danzigern selbst die ehemalige Hansestadt näherzubringen. Maslowskis kostenlose Stadtführungen, die nur alle paar Monate stattfinden, sind mittlerweile so beliebt, dass jeweils über 500 Interessierte daran teilnehmen. So erfahren die Teilnehmer/innen viel Unbekanntes über den Distrikt Neufahrwasser und über die ehemalige königliche Gewehrfabrik, einem der Schauplätze des alljährlich stattfindenden Danziger Shakespeare-Festivals. Wie Alex Maslowski ist auch Andreas Kasperski Fremdenführer aus Leidenschaft: Der Deutsch sprechende Danziger führt hinter die Kulissen seiner Geburtsstadt, wie etwa zur historischen Steinschleuse aus dem 17. Jahrhundert an der Grenze zwischen Vorstadt und Niederstadt, die einst den Wasserpegel der Motlava regulierte. Letzte Station auf dieser außergewöhnlichen Stadtführung: ein Rundgang durch die Plattenbausiedlung Zaspa mit ihren großflächigen Wandmalereien internationaler Künstler.
Redaktion: Ursula Burkert

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