Da capo: Ambiente
Reisen mit Ö1. Ambiente Spezial: Vulkaninseln unter der Tropensonne - Unterwegs auf Cabo Verde. Von Margit Hainzl und Emil Wimmer
17. Februar 2015, 16:00
Etwa 500 Kilometer vor der Küste Westafrikas liegen die Kapverdischen Inseln. 1461 von den Portugiesen entdeckt und besiedelt, entwickelten sie sich wegen der günstigen Lage bald zur Drehscheibe im Sklavenhandel zwischen Afrika sowie Nord- und Südamerika. Zahlreiche Afrikaner/innen blieben nach dem Ende der Sklaverei dauerhaft auf einer der neun Inseln, sodass sich die Bevölkerung heute aus Menschen mit europäischen und afrikanischen Wurzeln zusammensetzt. Nach einem mehrjährigen Freiheitskampf wurden die rund 500.000 Einwohner/innen 1975 von Portugal in die Unabhängigkeit entlassen. Bis in die jüngste Zeit waren die Kapverden ein Auswanderungsland, noch heute unterstützen viele Auswander/innen ihre auf den Inseln verbliebenen Familien. Doch in entlegenen, entvölkerten Gegenden trifft man andererseits noch auf Leute, die nie auch nur die eigene Insel verlassen haben, nicht einmal je auf einer Nachbarinsel waren.
Viele Menschen treffen sich hingegen beim Karneval von Mindelo, dem farbenprächtigsten und spektakulärsten Karneval von ganz Afrika. In der Ära der Dampfschiffe war Mindelo wichtige Zwischenstation auf dem Weg von Europa nach Südamerika. Als Hafenstadt hat Mindelo seine Bedeutung zwar verloren, doch das kosmopolitische Flair hat sich erhalten, und heute ist Mindelo die Musikhauptstadt der Kapverden.
Trotz der Trockenheit gedeihen auf einigen Inseln Kaffee, Zuckerrohr, Bananen und andere tropische Früchte, und auf den Schlacken im riesigen Krater des 2800 m hohen, einsam aus dem Meer aufragenden Vulkans Fogo wächst sogar Wein. Doch der Fogo ist nach wie vor aktiv und höchst bedrohlich, bei seinem jüngsten Ausbruch am 23. November 2014 zerstörten die Lavamassen nicht nur das erst vor kurzem fertiggestellte Nationalparkzentrum und rund 60 Häuser, auch mit dem Weinbau im Krater des unberechenbaren Vulkans dürfte es auf unabsehbare Zeit vorbei sein.
Redaktion: Ursula Burkert
Service
Pitt Reitmaier, Lucete Fortes: "Cabo Verde Kapverdische Inseln" (Verlag Reise Know-How)
(geschrieben von Landeskennern mit jahrelanger Erfahrung auf den Inseln)
Susanne Lipps, Oliver Breda: "Kapverdische Inseln" (Verlag Dumont)
Anthony Ham u.a.: "West Africa" (darin Anja Muti?: Cape Verde) (Verlag Lonely Planet)
Nos ku Nhos ist ein gemeinnütziger Verein zur humanitären Unterstützung der Bevölkerung der Insel Fogo und der anderen Inseln der Republik Cabo Verde
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