Radiogeschichten

"Die Fliege". Von Katherine Mansfield. Aus dem Englischen von Elisabeth Schnack. Es liest Michou Friesz. Gestaltung: Julia Zarbach

Der Protagonist wird von einem Besucher an den Tod seines Sohnes erinnert, der sechs Jahre zuvor im Krieg gefallen ist. Das schmerzliche Gedenken bringt ihn aus dem Gleichgewicht und führt zu einem sadistischen Spiel mit einer Fliege.

Die neuseeländisch-britische Schriftstellerin Katherine Mansfield sieht mit genauem Blick in die Seele ihrer Figuren. Ihre Erzählungen sind Charakterstudien, in denen das Atmosphärische vorrangig ist. Die Kurzgeschichte "Die Fliege" entstand 1922 in Paris.

Katherine Mansfield wurde 1888 in Wellington, Neuseeland geboren. Während des Studiums in London (1903-1906) beginnt sie zu schreiben. Ihren ersten Band mit Erzählungen ("In einer deutschen Pension", 1911) lehnt die Autorin später selbst wegen seiner angeblichen Unreife ab, der Erzählband "Das Gartenfest und andere Geschichten" (erschienen 1922) wird von Kritik und Lesern hoch gelobt. In ihrer zweiten Ehe ist Katherine Mansfield, die an Tuberkulose leidet und ständig in finanziellen Nöten ist, mit dem Literaturkritiker John Middleton Murry verheiratet. Sie stirbt 1923 im Alter von 34 Jahren in Fontainebleau. Die Autorin, die Henry James bewunderte und sich eher Tschechow als der angelsächsischen Erzähltradition verwandt fühlte, zählt zu den Wegbereiterinnen der modernen short story. In feministischen Kreisen gilt Mansfield als Bahnbrecherin feministischer Literatur.

Service

Katherine Mansfield, "Die Fliege" aus "Sämtliche Erzählungen. Band II", Diogenes Verlag, 2012

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