Leporello

10. März 2015, 07:52

Buch Iris Hanika - Wie der Müll geordnet wird

Die Berliner Autorin Iris Hanika hat für ihr neues Buch ein Experiment gewagt: Sie hat versucht ein gänzlich sinnfreies Buch zu schreiben. "Wie der Müll geordnet wird" heißt das Ergebnis, das soeben bei Droschl erschienen ist. Der Titel des Buches bezieht sich auf den Klassiker des Sozialismus "Wie der Stahl gehärtet wird" von Nikolai Ostrowski, in dem die Frage gestellt wird, wie das Leben sinnvoll zu Leben sei. Hanika, die zuletzt etwa über die Vergangenheitsbewältigung und NS-Zeit oder den libanesischen Bürgerkrieg geschrieben hat, siedelt ihr neues Buch im kapitalistischen Heute an, an der Bruchstelle der Zeiten und Systeme, nämlich in Berlin unmittelbar nach dem Mauerfall. Die Frage noch dem Sinn stellt sich hier nicht. Eine der Hauptfiguren, Antonius, hat beschlossen am "normalen" Leben nicht mehr teilzunehmen und versucht nun Herr über die allgemeine Sinnlosigkeit zu werden, indem er nur mehr sinnlose Dinge tut. Er macht etwa endlos lange Listen, von Dingen, die er dann wieder verwirft, oder er geht auf die Straße, um dort die Mülltonnen aufzuräumen. - Gestaltung: Claudia Gschweitl


Leporellos Tanzserie: Teresa Vittuci

In LUNCHTIME beschäftigt sich Teresa Vittucci mit dem herben Beigeschmack einer Sättigung auf Kosten anderer. An der Schnittstelle zwischen Stand-up-Comedy und Performance werden Gefühle wie Lust, Frust, Ekel, Appetit, Begehren und Konsum hinterfragt und der Versuch unternommen, die Grenze zwischen Bühne und Publikum zu sprengen.- Gestaltung: Irene Suchy

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